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Dienstag, 29. Oktober 2019, 14:00 Uhr
The Song of Mary Blane Bruno Moll
Schweiz 2019
DOC-Film

Der Solothurner Kunstmaler Frank Buchser wird im Jahre 1866 in die USA geschickt, um ein grosses Gemälde der «Helden des Bürgerkriegs» für den künftigen Nationalratssaal in Bern zu malen. Anfänglich porträtiert Buchser fleissig die Politiker und Generäle im Sinne seiner Auftraggeber. Mehr und mehr interessiert er sich aber für die in die Reservate vertriebenen Indianer und die Lebensbedingungen der eben befreiten Sklaven. Jahre früher, fasziniert von der maurischen Kultur, reitet Frank Buchser als türkischer Scheich verkleidet in die für Christen bei Todesstrafe verbotene marokkanische Stadt Fez. Der Schweizer Filmemacher Bruno Moll erzählt die beiden abenteuerlichen Reisen des aufmüpfigen und streitbaren Künstlers und Gründers der heutigen → www.visarte. ch

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Dienstag, 29. Oktober 2019, 15:40 Uhr
Blue Heart Britton Cailouette
Bosnien und Herzegowina 2018
DOC-Film, ab 12 Jahren

Was würden Sie tun, um die letzten wilden Flüsse in Ihrem eigenen Land vor Zerstörung zu schützen? Der Film Blue Heart zeigt Menschen in Albanien, Bosnien und Kroatien, die um die Rettung ihrer Flüsse und Lebensräume kämpfen — die letzten unberührten, frei fliessenden Flusssysteme in Europa und Heimat des gefährdeten Balkanluchses. Ziel des Films und des Projekts Blue Heart ist es, die Öffentlichkeit weltweit für die massiven und langfristig negativen Auswirkungen eines nicht reflektierten Wasserkraftbooms auf dem Balkan zu sensibilisieren. Auf dem Balkan sind mehr als 3’000 Staudämme geplant oder im Bau, oft ohne dass die lokale Bevölkerung ein Mitspracherecht hat. 91% dieser geplanten Projekte werden wenig Energie erzeugen (weniger als 10 Megawatt), obwohl ihre Bau- und Wartungskosten sehr hoch sind.

www.blueheart.patagonia.com

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Dienstag, 29. Oktober 2019, 16:40 Uhr
Amal Mohamed Siam
Ägypten, Libanon 2017
DOC-Film

Amal ist 14 Jahre alt, als sie während der ägyptischen Revolution, nach dem Tod ihres Freundes im Port Said-Stadion, auf dem Tahrir-Platz landet. Während der Proteste wird sie von der Polizei geschlagen und an den Haaren über den Platz gezogen. Der Coming-of-Age-Film folgt ihr über die Jahre nach der Revolution. Er handelt von den sich entfaltenden aktuellen Ereignissen und Amals sich schnell verändernden Leben und Aussehen, und wir sehen sie auf der Suche nach ihrer eigenen Identität in einem Land im Wandel. Amal ist feurig und furchtlos, engagiert sich in Protesten und belehrt ständig ihre Mutter, die als Richterin arbeitet. Als Mädchen unter Männern muss sie auch für Respekt und das Recht auf Teilnahme kämpfen, sowohl auf der Strasse als auch im Rest ihres Lebens. In Ägypten sind sogar für eine junge Frau wie Amal – ihr Name bedeutet «Hoffnung» – die Möglichkeiten sehr begrenzt.

Bester Doc-Film Filmfestival Karthago

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Dienstag, 29. Oktober 2019, 18:20 Uhr
Danke für den Regen Julia Dahr, Kisilu Musya
Kenia, Norwegen, UK 2017
ab 14 Jahren

ÉDUCATION 21: KLIMAWANDEL

Dürre und Überschwemmungen: Der kenianische Kleinbauer Kisilu Musya bekommt die Auswirkungen des Klimawandels hautnah zu spüren. Mit neuen Anbaumethoden versucht er sich an die veränderten klimatischen Verhältnisse anzupassen. Mit Hilfe einer norwegischen Regisseurin dokumentiert er sein Engagement – und reist schliesslich bis an die UNO-Klimakonferenz in Paris, wo er den globalen EntscheidungsträgerInnen seine lokale Perspektive entgegenstellt.

Filme für eine Nachhaltige Welt → education21.ch

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Dienstag, 29. Oktober 2019, 19:25 Uhr
Bugs – Insekten als Nahrungsmittel? Andreas Johnsen
Dänemark 2016
ab 12 Jahren

ÉDUCATION 21: KLIMAWANDEL

Im Anschluss zum ersten éducation 21 Film Danke für den Regen von Julia Dahr und Kisilu Musya zeigen wir Bugs: Der Koch Ben Reade und der Ernährungswissenschaftler Josh Evans erforschen das Potential von Insekten als Nahrungsmittel. Sie reisen um die Welt und besuchen Menschen, bei denen Käfer, Heuschrecken und Maden traditionell auf dem Speisezettel stehen. Dabei machen sie sich auch Gedanken über die zukünftige Ernährungssituation auf unserem Planeten: Können Insekten als Proteinquelle in Zukunft die nachhaltige und gesunde Ernährung von bald 10 Milliarden Menschen sicherstellen?

Filme für eine Nachhaltige Welt → education21.ch

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Dienstag, 29. Oktober 2019, 20:20 Uhr
So Long, My Son Xiaoshuai Wang
China 2019

«Wir warten darauf, alt zu werden.» Ein bitterer Satz, der die Lebenswahrheit von Yaojun und seiner Frau Liyun in knappen Worten zusammenfasst. Einst waren sie eine glückliche Familie, bis ihr Sohn beim Spielen am Rückhaltebecken eines Staudamms ertrank. Yaojun und Liyun verlassen die Heimat, tauchen in die grosse Stadt ein, wo sie niemand kennt und sie nicht einmal den Dialekt der Einwohner verstehen. Auch Adoptivsohn Liu Xing bringt nicht den erhofften Trost. Trotzig verweigert er sich den fremden Eltern und verschwindet eines Tages ganz. Immer wieder werden die Eheleute von ihren Erinnerungen eingeholt und kehren schliesslich an den Ort der verlorenen Hoffnungen zurück. Das Familienepos umschliesst drei Jahrzehnte chinesischer Geschichte, wo Privates und Politisches verschmelzen…

Berlinale 2019: Silberner Bär für Beste Darstellerin & Bester Darsteller

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Mittwoch, 30. Oktober 2019, 11:30 Uhr
Die Legende vom hässlichen König Hüseyin Tabak
Deutschland, Österreich 2017
DOC-Film

Man nannte ihn den hässlichen König! Wer war Yılmaz Güney, der zu einer Gefängnisstrafe von mehr als 100 Jahren verurteilt wurde? Ein hochtalentierter Regisseur? Ein Revolutionär? Ein Mörder? Ein Genie oder ein Verrückter? Im Gefängnis schrieb Güney Drehbücher und leitete die Entstehung weiterer Filme. Sein bekanntester Film Yol gewann die Palme d’Or im Jahre 1982 (und wurde letztes Jahr als Eröffnungsfilm in Thusis gezeigt). Hüseyin Tabak besuchte Güneys Familie, seine Schauspieler, renommierte Filmemacher wie Michael Haneke und Costa Gavras, ehemalige Mitinsassen und Menschen auf der Strasse, die Güney immer noch als Helden sehen. Je tiefer Hüseyin in die Geschichte des legendären hässlichen Königs gräbt, desto menschlicher und verwundbarer wird er.

Film Festival Türkei Deutschland: Öngören Preis 2018

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Mittwoch, 30. Oktober 2019, 13:45 Uhr
Supa Modo Likarion Wainaina
Kenia 2018
ab 9 Jahren

Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ist dieser Film gratis

Die neunjährige Jo liebt Actionfilme und träumt davon, selbst eine Superheldin zu sein. Ihr grösster Wunsch wäre es, einen Film zu drehen, in dem sie selbst die Hauptrolle spielt. In ihrer Fantasie vergisst das Mädchen völlig, dass es unheilbar krank ist. Irgendwann kann Jos Schwester nicht mehr mit ansehen, wie das lebensfrohe Kind die kostbare Zeit, die ihm noch bleibt, einfach im Bett verbringt. Sie ermutigt Jo, an ihre magischen Kräfte zu glauben, und in der Folge animiert sie das ganze Dorf, Jos Traum wahr werden zu lassen. 

Die berührende Geschichte des jungen kenianischen Filmemachers Likarion Wainaina ist im Rahmen des deutsch-kenianischen Produktionskollektiv One Fine Day Films von Regisseur Tom Tykwer entstanden. Dieser Film erzählt von der Kraft der Fantasie und von einem ungewöhnlichen Weg des Abschiednehmens. 

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Mittwoch, 30. Oktober 2019, 15:15 Uhr
Weil ich schöner bin Frieder Schlaich
Deutschland 2012
ab 12 Jahren

Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ist dieser Film gratis

Charo ist 13, geht mit ihren Freunden in Berlin zur Schule und hat den coolsten aller Jungs im Visier. Ein ganz normales Teenie-Leben. Scheinbar. Denn was niemand weiss: Charo lebt seit Jahren ohne Papiere in Deutschland. Nicht einmal ihre beste Freundin Laura darf das wissen. Die Probleme spitzen sich zu, als ihre Mutter von der Polizei geschnappt wird und mit ihr nach Kolumbien zurück will. Charo muss sich Laura anvertrauen, denn allein schafft sie nicht, was sie unbedingt will: Um ihre Zukunft in Deutschland kämpfen. Pubertät, Vertrauen, prekäre Lebensverhältnisse und Betrügereien. Dieser Film verquickt eine lebendige Teenager-Story mit dem Ausnahmezustand Illegalität und basiert auf einer wahren Geschichte.

Im Anschluss: Filmgespräch mit Drehbuchautorin Claudia Schaefer, Moderation Maria Helena Nyberg.

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Mittwoch, 30. Oktober 2019, 17:45 Uhr
Korenkombu Barbara Miller
Schweiz 2019

GASTORGANISATION: HEKS

Im neusten HEKS Film Korenkombu, dokumentiert Barbara Miller den Kampf der Adivasi, der Ureinwohner Indiens, für ihr Land, ihren Lebensraum und ihre Kultur. HEKS ist seit 60 Jahren in Indien tätig und unterstützt benachteiligte und marginalisierte Bevölkerungsgruppen wie etwa die kastenlosen Dalit oder die Adivasi im Kampf um ihre Rechte. Ende 2020 wird sich HEKS aus Indien zurückziehen und die Projektverantwortung endgültig an seine Partner übergeben. Was wurde in all den Jahren erreicht? Wurden Veränderungen erzielt, die bleiben? Und wie wirken sich die Projekte von HEKS auf die Stärkung der Menschen vor Ort aus?

Im Anschluss: Filmgespräch mit Barbara Miller und Adrian Scherler, Moderation Barbara Hirsbrunner. 

Nachfolgend: Apéro und Ausstellung im Kirchgemeindesaal, Feldstrasse 6.

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Mittwoch, 30. Oktober 2019, 19:35 Uhr
Nur eine Frau Sherry Hormann
Deutschland 2019
ab 12 Jahren

Mitten in Berlin wird Aynur von ihrem Bruder Nuri auf offener Straße erschossen. Wie ist es zu dieser Tat gekommen? In Nur eine Frau erzählt Aynur ihre Geschichte. Es ist die Geschichte einer selbstbewussten jungen Frau, die das Leben liebt und die genau weiss, wie sie es leben möchte, die der Gewalt in ihrer Ehe entflieht und sich auch von ihren Brüdern und Eltern nicht vorschreiben lässt, was sie zu tun hat. Sie sucht sich und ihrem Sohn Can eine eigene Wohnung, macht eine Lehre, geht aus und lernt neue Freundinnen und Männer kennen. Sie weiss, dass sie sich damit gegen die Traditionen ihrer Familie stellt und sich selbst in Gefahr bringt, doch ihr Drang nach Freiheit ist grösser. Bis die Beleidigungen und Drohungen ihrer Brüder immer ernster werden. Und es irgendwann zu spät ist.

Deutscher Filmpreis 2019

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Mittwoch, 30. Oktober 2019, 21:30 Uhr
Les Hirondelles de Kaboul Zabou Breitman, Eléa Gobbé-Mévellec
Frankreich, Schweiz 2019
Animationsfilm, ab 16 Jahren

SCHWEIZER VORPREMIERE

Die Kinos und Theater in ihrer von den Taliban besetzten Heimatstadt sind geschlossen, Musik ist aus der Öffentlichkeit verbannt, die Universität liegt in Trümmern. Also verbringt Zunaira und ihr Mann viel Zeit zu Hause. Die zwei lieben sich von ganzem Herzen – doch dann verändert ein dramatischer Zufall alles… Les Hirondelles de Kaboul hat das Publikum bereits an der Uraufführung am Festival de Cannes 2019 verzaubert. Der Animationsfilm basiert auf Yasmina Khadras Roman Die Schwalben von Kabul, den die Regisseurin Zabou Breitman und die Illustratorin Eléa Gobbé-Mévellec mit Bravour für die Leinwand adaptiert haben. Die 1998 angesiedelte Geschichte erzählt von Unterdrückung, vom Kampf um ein würdevolles Leben, von der Kraft der Frauen und ist damit auch heute von ungeminderter Aktualität.

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Donnerstag, 31. Oktober 2019, 09:00 Uhr
Heimat am Rande Wisam Zureik
Palästina, Deutschland 2018
DOC-Film

Ein Film über drei Palästinenser in Israel:  Noman ist 18, er lebt in dem arabischen Dorf Wade el Neam in der israelischen Halbwüste. Der Staat Israel erkennt dieses, ebenso wie weitere 39 Dörfer, nicht an. Über 100’000 Menschen haben so keinen Zugang zu Wasser, Strom, Straßen oder auch Bildung. Gamileh hat ihren Sohn Asiel im Jahr 2000 verloren. Als Aktivist der Friedensorganisation «Seeds of Peace» wurde er während einer Demonstration im Jahr 2000 vor ihren Augen von israelischen Polizisten erschossen. Taisier aus Akka am Mittelmeer ist mit einer Palästinenserin aus dem Westjordanland verheiratet. Obwohl sie eine Aufenthaltserlaubnis für Israel erhalten hat, besitzt sie in Israel kaum Rechte. Dabei wollen sie nur eines: ein würdevolles Leben mit ihren gemeinsamen Kindern führen.

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Donnerstag, 31. Oktober 2019, 10:00 Uhr
Compañeros — La noche de 12 años Álvaro Brechner
Uruguay 2018

¡ Dieser Film enthält explizite Szenen, welche sensible ZuschauerInnen irritieren können.

Nach dem Roman «Memorias del calabozo» von Mauricio Rosencof und Eleuterio Fernández Huidobro erzählt Álvaro Brechner die schier unglaubliche Geschichte der ausserordentlichen Freundschaft, die die beiden Autoren mit José «Pepe» Mujica verband (siehe Film → S.15), dem späteren Präsidenten Uruguays. Mauricio Rosencof und Eleuterio Fernández Huidobro waren zusammen mit Mujica zwölf Jahre in Isolationsgefangenschaft. Diese Zeit hat die Person «Pepe» Mujica zu dem gemacht, was er heute ist. Doch über seine Weggefährten gab es bis anhin kein filmisches Portrait. Mit diesem packenden Spielfilm wird dem nun Rechnung getragen und eine Geschichte erzählt, für die es wenig Dokumente gibt, nur starke Erinnerungen.

Publikumspreis Film Festival Fribourg ‘19

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Donnerstag, 31. Oktober 2019, 12:30 Uhr
Liyana Aaron & Amanda Kopp
Swasiland 2017
DOC-/Animationsfilm

Liyana ist die Geschichte von fünf Waisenjungs aus Swaziland. Zweli, Sibusiso, Phumlani, Mkhuleko und Nomcebo haben viel durchgemacht in ihrem noch jungen Leben. Jetzt erfinden sie zusammen mit ihrer Betreuerin die Geschichte eines Mädchens namens Liyana, das in animierten Zeichnungen aus dem Realfilm heraus zu Leben erweckt wird und in das sie viel projizieren können. Das Dokument wird über die Animation in die Fantasie erweitert.

Best Documentary LA Film Festival 2017

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Donnerstag, 31. Oktober 2019, 14:00 Uhr
Baghdad in my Shadow Samir
Schweiz, Deutschland, UK 2019

SCHWEIZER VORPREMIERE

London, kurz vor Weihnachten. Im Café Abu Nawas treffen sich die Protagonisten des Films: Da ist Amal, eine Architekturabsolventin, die von ihrem gewalttätigen Ehemann aus dem Irak floh und unter falschem Namen in England Asyl beantragt hat. Muhanad, der Informatiker, hat Mühe, zu seiner Homosexualität zu stehen und nimmt seinen deutschen Liebhaber Sven nie ins Café mit. Taufiq, der Dichter, der als Nachtwächter arbeitet, kämpft mit seinem Gewissen. Unterdessen wendet sich sein Neffe, Nasseer, dem radikalen Islam zu. Als plötzlich Amals Ehemann im Café auftaucht, holen die Schatten der Erinnerung sie ein. 

Im Anschluss: Filmgespräch mit Regisseur Samir, Moderation Thomas Krempke.

Donnerstag, 31. Oktober 2019, 17:00 Uhr
Claro Apéro

Am Donnerstag um 17.00 Uhr gibt es den traditionellen Apéro des Claro Ladens in Thusis. Die darauf folgende Aufführung wird vom Claro Laden gesponsert. Wir danken dem Claro Laden Thusis herzlich für seine Unterstützung. 

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Donnerstag, 31. Oktober 2019, 17:30 Uhr
Fair Traders Nino Jacusso
Schweiz 2018
DOC-Film

Drei Akteure der freien Marktwirtschaft übernehmen Verantwortung für die Gesellschaft und nachfolgende Generationen: Sie wirtschaften nachhaltig. Der Film blickt auf Karrieren von erfolgreichen Unternehmerinnen und Unternehmern in unterschiedlichen Stadien, die lokal, national und international agieren und Markt und Moral vereinbaren.

Fair Traders geht der Frage nach, wie ein Wirtschaftsmodell nach dem Neoliberalismus aussehen kann, und zeigt hierzu die Haltung dreier Vorreiter, die tagaus, tagein zwischen fairer Bezahlung innerhalb der gesamten Lieferkette, biologischer Produktion und dem Kostendruck der freien Marktwirtschaft balancieren. 

17.00 Uhr: Claro Apéro

Im Anschluss des Films: Filmgespräch mit Patrick Hohmann, Moderation Luca Maurizio. 

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Donnerstag, 31. Oktober 2019, 19:45 Uhr
Camille Boris Lojkine
Frankreich 2019

Die junge Fotojournalistin Camille reist voller Idealismus nach Zentralafrika, um in Bildern über den Bürgerkrieg zu berichten, der kurz vor seinem Ausbruch steht. Was sie dort zu sehen bekommt, wird ihr Leben verändern. 

Dass er den Vornamen seiner Heldin als Titel für den Film nahm, lässt bereits die zurückhaltende Vorgehensweise von Boris Lojkine erahnen. Mit derselben Würde, mit der er das tragische Schicksal eines Landes und seiner Bewohner beschreibt, erzählt er auch die wahre Geschichte von Camille, einer jungen Frau, die mit seltener Intensität lebt, die Welt wahrnimmt und verzweifelt die Konflikte und Dramen von Schwarzafrika ins Bewusstsein zu rücken versucht, die der Westen nur zu gerne ausblendet. Festival Locarno

Publikumspreis Locarno 2019

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Donnerstag, 31. Oktober 2019, 21:30 Uhr
Pepe Mujica — Der Präsident Heidi Specogna
Uruguay, Schweiz 2014
DOC-Film

Der ehemalige Guerrillero gilt als eine der charismatischsten politischen Persönlichkeiten Lateinamerikas. Seine politischen Visionen erregen weltweites Aufsehen, zuletzt die spektakuläre Regulierung des Marihuanamarktes im Kampf gegen die Drogenmafia. Die Filmemacherin Heidi Specogna und der Kameramann Rainer Hoffmann haben Pepe Mujica und Lucía Topolansky über viele Jahre immer wieder besucht und ihr bewegtes Leben mit der Kamera begleitet. Ihr Film ist das bewegende, Mut machende Porträt eines außergewöhnlichen Menschen, der sich mit seinen fast 80 Jahren seinen Lebensmut, seinen Witz, seine Menschlichkeit und die handfeste Hoffnung auf Veränderung bewahrt hat. Mit seinem ganzen Leben, seiner Haltung und seinen Visionen zeigt er vor allem eines: dass es auch anders geht. Siehe auch den Film Compañeros — La noche de 12 años um 10.00 Uhr.

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Freitag, 1. November 2019, 09:00 Uhr
In the Name of Scheherazade or the First Beergarden in Tehran Narges Kalhor
Deutschland, Iran 2019
DOC-Film

Ein Geflecht von Geschichten von vier Figuren, die nach Deutschland gezogen sind, um der düsteren und gefährlichen politischen Lage in ihren Heimatländern zu entkommen: Da ist ein syrischer Teenager, eine Künstlerin mit Burka, eine Bierbrauerin, die im Iran einen Biergarten eröffnen will, und nicht zuletzt die Regisseurin selber, die mit ihrem Filmprojekt oder eher mit ihrem Lehrer hadert, der ihr nutzlose Ratschläge gibt. Indem der Film die Ebenen der Realität mit Fiktion verbindet, setzt er sich über die Regeln des Dokumentarfilms hinweg, zeigt aber auch, auf welche Kraft in der Kreativität steckt.

Im Anschluss: Filmgespräch mit Regisseurin Narges Kalhor, Moderation Flurina Badel.

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Freitag, 1. November 2019, 11:15 Uhr
The Day I Lost My Shadow Soudade Kaadan
Syrien, Libanon, Frankreich, Katar 2018

Während die Situation im syrischen Winter immer brenzliger wird, möchte Sana nur eine warme Mahlzeit für ihren Sohn zubereiten. Die alleinstehende Mutter hat kein Gas mehr, um zu kochen und das Haus zu heizen. Drei Tage lang, weit entfernt von Damas und ihrem 8-jährigen Sohn, sucht sie eine wertvolle Gasflasche. Als die scheinbar einfache Suche nach Benzin schief geht, wird Sana immer tiefer in einen Konflikt hineingezogen — einen Konflikt wo die Menschen ihre Schatten verlieren.

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Freitag, 1. November 2019, 13:00 Uhr
Another Day Of Life Raul de la Fuente & Damian Neno
Polen, Spanien, Belgien, Deutschland 2018
ab 16 Jahren

Warschau, 1975. Ryszard Kapuściński ist ein brillanter Journalist und ein Idealist. In der polnischen Presseagentur überzeugt er seinen Chef, ihn nach Angola zu schicken, wo am Vorabend der Unabhängigkeit des Landes ein blutiger Bürgerkrieg tobt. Vor Ort erlebt er die schmutzige Realität des Krieges und entdeckt eine ihm bisher unbekannte Hilflosigkeit. Seine Reise führt ihn mitten hinein in einen Ort der Verlorenheit. Angola wird ihn für immer verändern: Als Reporter verliess er Polen, als Schriftsteller kehrt er zurück. Die Regisseure Raúl de la Fuente und Damian Nenow verweben geschickt Animation mit dokumentarischen Bildern.

Publikumspreis San Sebastian FF 2018

Um 19.30 Uhr: Lesung mit Ruedi Küng in der Buchhandlung Kunfermann, Neudorfstrasse 31, Thusis mit Texten von Ryszard Kapuściński 

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Freitag, 1. November 2019, 14:45 Uhr
Die Grube Hristiana Raykova
Belgien, Russland, Deutschland 2019
DOC-Film

Es ist Winter, 5 Grad und das Wasser dampft. Die Leute sitzen im heissen Wasser, hinter ihnen das Meer. Was auf den ersten Blick wie ein wunderschönes Spa am Meer aussieht, nennen die Einwohner von Varna einfach «die Grube». 

Ein filmisches Porträt der bulgarischen Gegenwart und die Untersuchung eines Mikrokosmos, der für eine ganze Gesellschaft steht. Die regelmäßigen Besucher des Beckens sind unsere Protagonisten: der Taxifahrer Dimtscho, der im Alter von 61 Jahren Liebe in der Grube findet. Der pensionierte Musiker Alexander, der seine Zimmer an Touristen vermieten will und uns von seiner Zeit als Frauenheld erzählt. Genadi, der sich wie ein liebevoller Hausmeister um die Grube kümmert und seinen Traum vom Streichelzoo lebt. Und Bobi, der obdachlos ist und nachts in der Grube auf den Strich geht. 

Student Award DOK.fest München

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Freitag, 1. November 2019, 16:15 Uhr
A Thousand Girls Like Me Sahra Mani
Afghanistan, Frankreich 2018
DOC-Film

Als die 23-jährige afghanische Frau Khatera Gerechtigkeit für jahrelangen sexuellen Missbrauch von ihrem Vater sucht, muss sie sich sich dem Willen ihrer Familie und den Traditionen ihres Landes widersetzen.

Ihr Widerstand beleuchtet das fehlerhafte afghanische Justizsystem, welches die Frauen selten schützt. 

Die  junge afghanische Regisseurin Sahra Mani dokumentiert den hartnäckigen Kampf einer Frau, sich Gehör zu verschaffen und zeigt uns die  Macht des Handelns gegenüber der Angst. 

Human Rights Watch Film Festival NY

Freitag, 1. November 2019, 17:45 Uhr
Focus Weltfilmtage mit Christa Suter Geschäftsführerin der bioRe® Stiftung, Expertin im Biolandbau.

Im Anschluss: «Apéro – aus aller Welt»

Die Schule St. Catharina in Cazis engagiert sich bei der Integration von fremdsprachigen Menschen in unserer Region. Daraus ist das Projekt «Apéro – aus aller Welt» entstanden. Kochbegeisterte, die an der Schule St. Catharina das Modul Kochen und/oder Deutsch als Zweitsprache belegt haben, bieten ihre Kochkünste im Rahmen des Projekts der Öffentlichkeit an.

www.stcatharina.ch/apero

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Freitag, 1. November 2019, 19:15 Uhr
The Third Wife Ash Mayfair
Vietnam 2018

Im ländlichen Vietnam des 19. Jahrhunderts wird die 14-jährige May die dritte Frau des reichen Landbesitzers Hung. Bald erkennt sie, dass sie sich als Frau nur behaupten kann, indem sie ein Jungen zur Welt bringt. Als sie schwanger wird, scheint die Hoffnung, ihren Status ändern zu können, zu einer echten und verlockenden Möglichkeit, zu werden. Doch angesichts der verbotenen Liebe und ihrer verheerenden Folgen lernt May die brutale Wahrheit kennen: Im Geflecht von Traditionen gibt es wenig Raum für Selbstbestimmung.

Gewinner Toronto Film Festival 2018

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Freitag, 1. November 2019, 21:00 Uhr
For Sama Waad Al-Khateab, Edward Watts
Syrien 2019
DOC-Film, ab 16 Jahren

¡ Dieser Film enthält explizite Szenen, welche sensible ZuschauerInnen irritieren können.

Der Film beginnt mit einem Chaos von Bildern, die unter Bomben auf-genommen wurden; es herrscht Hysterie, als die Kamera das Baby Sama sucht. «In welches Leben habe ich dich gebracht?», fragt die Filme-macherin Waad al-Khateab ihre kleine Tochter im Off. Dann blendet sie zurück zu den freudigeren Bildern aus der Zeit, in der es mit den Demonstrationen 2012 losging und Studierende gegen die Diktatur von El-Assad protestierten. Die Euphorie endet abrupt, als die Leichen von Folteropfern auf dem Fluss treiben. Viele sind in jenen Tagen aus Aleppo geflüchtet, aber Waad blieb bei Hamza, der ein provisorisches Krankenhaus in einem Keller einrichten konnte. Verwundete jeden Alters kommen ununterbrochen an, Waad al-Khateab hört nicht auf, das zu filmen und die Kamera auf den Schrecken wie den Mut der Ärzte und Pflegenden zu halten, die retten, wer gerettet werden kann. 

Prix L’Œil d’Or Cannes Film Festival 2019

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Freitag, 1. November 2019, 22:45 Uhr
Familia sumergida María Alché
Argentinien 2018

Marcela, gut verheiratet, Mutter dreier halbwüchsiger Kinder, muss den Hausstand ihrer plötzlich verstorbenen Schwester Rina in Buenos Aires auflösen: Strickwaren, Zimmerpflanzen, Bücher, Pelzmäntel und Möbel, Fotografien und Briefe. Erinnerungen. Mit einem Mal sitzen die Geister alter Tanten und Onkel in Marcelas Wohnzimmer, streifen Schemen der Vergangenheit durch ihre Gegenwart und lösen sie auf: Vielerlei wäre nun möglich, eine Affäre vielleicht? In der Trauer entrückt sich dem Menschen die Wirklichkeit, ein Verlust verändert die Welt – mit sicherer Hand fängt die Schauspielerin, Fotografin und Filmemacherin Alché in ihrem Langfilmdebüt einen Schwebezustand ein. Viennale, Alexandra Seitz

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Samstag, 2. November 2019, 09:00 Uhr
Naomis Reise Frieder Schlaich
Deutschland, Peru 2017

Naomi lebt mit ihren Geschwistern in Peru ein einfaches Leben. Nur die große Schwester lebt das scheinbare Glück, verheiratet in Deutschland. Aber dann ist sie tot, ermordet von ihrem Ehemann. Naomi ist wie betäubt. Die Mutter nach Deutschland zu begleiten, ins Land der Tat, ist das Letzte, was sie sich vorstellen kann. Und dann tut sie es doch und nimmt als Nebenklägerin am Prozess teil. Mit unglaublicher dokumentarischer Präzision und der Einfühlungskraft des Kinos inszeniert der Film seine Darsteller, die zumeist tatsächlich am Gericht arbeiten. Der Prozess der nüchternen Entzauberung ermöglicht ein Prisma von Gefühlen: Wenn Naomi am Ende mit dem Fahrrad durch Berlin fährt, erscheint die Frage, ob auch sie in diesem Land leben wird, kann oder muss, in ganz neuem Licht.

Im Anschluss: Filmgespräch mit Drehbuchautorin Claudia Schaefer, Moderation Maria Helena Nyberg.

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Samstag, 2. November 2019, 11:45 Uhr
Frontières Apolline Traoré
Burkina Faso 2017

Vier Frauen sind auf der Reise von Senegal nach Nigeria. Die Regisseurin Apolline Traoré stellt die Beweggründe der Reise als auch die Gefahren und Herausforderungen dar, denen sie, insbesondere als Frauen, ausgesetzt sind. So werden sie an den Grenzübergängen mit Korruption und Erpressung, sexuellem Missbrauch, Vergewaltigung und Raubüberfällen konfrontiert. Immer wiederkehrende Charaktere sind männliche Autoritäten, die willkürlich über die Körper der Frauen bestimmen. Durch ihre gemeinsame prekäre Lage schließen sich die Frauen zusammen, widersetzen sich und unterstützen einander, so gut es geht. 

Frontières beleuchtet die Themen Grenzen, Mobilität und Migration nicht nur transkontinental, sondern regional aus der afrikanischen weiblichen Perspektive.

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Samstag, 2. November 2019, 13:30 Uhr
Miriam Lies Oriol Estrada, Natalia Cabral
Dominikanische Republik, Spanien 2018
ab 14 Jahren

Miriam will mit ihrer besten Freundin ihren 15. Geburtstag, die quinceañera,  feiern — die Vorbereitungen laufen bereits gut. Sie möchte dazu einen Jungen einladen, den sie im Internet kennengelernt hat. Miriam wartet gespannt auf den Tag und ihre Familie kann es kaum erwarten, Jean-Louis zu treffen, der sie begleiten wird. Aber als Miriam Jean-Louis zum ersten Mal sieht und merkt, dass er schwarz ist, ahnt sie, dass die ruhige (Schein-) Welt der Mittelklasse, in der sie sich befindet, zusammenbrechen wird. Also lügt Miriam…

Ein bittersüsses Portrait einer Umgebung, in dem der Blick des Anderen und das Gewicht der Vorurteile schwer wiegen können.

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Samstag, 2. November 2019, 15:15 Uhr
Le Miracle du Saint Inconnu Alaa Eddine Aljem
Marokko 2019

Der Gauner Amine kehrt nach Jahren im Knast zurück in die Wüste, um die damals versteckte Beute zu holen. Er staunt nicht schlecht, als er dort ein ganzes Dorf vorfindet: Pilgernde, einen Friseur, der auch als Zahnarzt tätig ist, ein höchst eigenartiges Arzt-und-Gehilfe-Paar. Ganz zu schweigen vom Mausoleumswächter mit seinem goldzahnigen Hund, der ihm den Zugang zu seiner Beute verhindert. Wie eine Metapher unserer Zeit wirkt das Mausoleum, das auf Geld gebaut wurde, welches seinerseits Diebesgut ist. Da gibt es viel zu lachen, gleichzeitig ist man vom Schicksal der Menschen berührt. Das Absurde und die Burleske stehen im Dienst von Emotion, Humor und Reflexion. 

Semaine de la critique, Cannes 2019

Im Anschluss: Filmgespräch mit Regisseur Alaa Eddine Aljem, Moderation Ruedi Küng.

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Samstag, 2. November 2019, 18:00 Uhr
La Noire de… Sembène Ousmane
Senegal 1966

Eine junge Senegalesin wird, nachdem sie bei einer französischen Familie in Dakar als Babysitterin gearbeitet hat, eingeladen, als Gouvernante nach Frankreich mitzukommen. Doch im Westen ist sie für alle bloss «das schwarze Mädchen». Ihrer Freiheit, ihrer Würde und ihrer Identität beraubt, bleibt ihr nur ein radikaler letzter Akt des Widerstands. 

Ousmane Sembènes Langfilmdebüt war einer der ersten afrikanischen Spielfilme überhaupt und basiert auf einer Zeitungsmeldung über den Selbstmord eines afrikanischen Hausmädchens. Daraus formte Sembène eine Parabel über Neokolonialismus und den neuen Sklavenhandel.

Prix Jean-Vigo

Tanit d’or aux premières Journées cinématographiques de Carthage

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Samstag, 2. November 2019, 19:20 Uhr
Atlantique Mati Diop
Senegal 2019

Arbeiter auf einer Hochhausbaustelle fordern ihren Lohn, der seit Monaten nicht mehr gezahlt wurde. Sie halten es nicht mehr aus und beschliessen, übers Meer zu fahren und in Europa ihr Glück zu suchen. Unter ihnen der junge Souleiman, der Lover der schönen Ada, die allerdings einem Jungen aus besserem Haus versprochen wurde. Bald wissen alle, dass die Piroge mit den Männern gesunken ist. Eigenartige Vorkommnisse beschäftigen die Stadt. Die Polizei sucht nach Suleiman, der womöglich noch lebt und zurückgekehrt ist. Mati Diop zeigt uns ein Dakar, wo die Frauen das Stadtbild dominieren. Sie sind die starken Figuren, die sich widersetzen und Gerechtigkeit für ihre Freunde und Ehemänner fordern. Die junge Ada ist der Faden der Ariadne, der uns durch das Labyrinth dieser Stadt führt und uns an die weibliche Solidarität erinnert.

Grand Prix du Jury, Cannes 2019

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Samstag, 2. November 2019, 21:20 Uhr
Volcano Roman Bondarchuk
Ukraine, Deutschland 2018

Eine Reihe seltsamer Zufälle hält Lukas, einen Dolmetscher während einer OSZE-Militärkontrollpunkt Inspektionstour, in der Nähe einer kleinen südukrain-ischen Steppenstadt fest. 

Er findet bei Vova, einem farbenfrohen Einheimischen, Unterschlupf. Mit Vova an seiner Seite kommt Lukas mit einer neuen Welt in Kontakt. Eine Welt, die seine Vorstellungskraft übersteigt und in der das Leben von jeder identifizierbaren Struktur völlig losgelöst zu sein scheint. 

Fasziniert von seinem Gastgeber und dessen Tochter Marushka überwindet Lukas seine Verachtung für das Leben in der Provinz und er macht sich auf die Suche nach einem Glück, von dem er nie gewusst hatte, dass es existieren könnte.

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Samstag, 2. November 2019, 23:20 Uhr
Tel Aviv On Fire Sameh Zoabi
Palästina, 2018

Hummus spielt in der Komödie Tel Aviv on Fire eine Nebenrolle, aber eine bezeichnende. Die Speise ist in Palästina so beliebt wie in Israel, das sich politisch vom ersteren abgrenzt und ihm menschlich doch so verwandt ist. Genau darum geht es im Film von Sameh Zoabi. Der israelische Grenzer Assi liebt Hummus und meint, dass niemand ihn so gut zubereiten kann, wie die Palästinenser. Die müssen bei ihm durch die Schleuse, und Salem ist einer von ihnen, ein eher unbeholfen wirkender Mann, der in Jerusalem lebt und für die hüben wie drüben äusserst populäre arabische Serie «Tel Aviv on Fire» als Autor arbeitet. Es ist eine explosive Lappalie, die Salem mit Assi ins Gespräch bringt, aber weil dessen Frau die Serie, an der Salem arbeitet, so heiss liebt, beginnt ihm Assi Ideen für die Handlung zuzustecken, damit er zuhause bluffen kann. 

Venice Film Festival 2018, Orizzonti, Best Actor (Kais Nashif)

Interfilm Award: Best film

base
Sonntag, 3. November 2019, 09:00 Uhr
Die Salzmänner von Tibet Ulrike Koch
Schweiz, Deutschland 1997

Seit uralten Zeiten leben die Hirtennomaden Nordtibets auf den Hochplateaus des Himalaja und bewirtschaften mit ihren Yaks das höchstgelegene Weideland der Erde. Jedes Jahr im Frühling machen sich die Männer eines Nomadenstammes mit ihren robusten Packtieren auf die lange und beschwerliche Reise zu den Salzseen. Die Salzseen des Himalaja zählen zu den grössten Salzvorkommen der Welt. Das Salz wird heute zunehmend industriell genutzt und mit Lastwagen abtransportiert. Der Film dokumentiert eine dieser traditionellen, von religiösen Riten geprägten und vom technischen Fortschritt bedrohten Karawanen der Nomaden, die mit weit über hundert Yaks zu den Salzseen ziehen, um das «Weisse Gold» in ihre Täler zu holen.

Im Anschluss: Hommage an Pio Corradi mit Regisseurin Ulrike Koch und Daniel von Aarburg.

base
Sonntag, 3. November 2019, 11:45 Uhr
Vom Lokführer der die Liebe suchte Veit Helmer
Aserbaidschan, Deutschland 2019

Ein Güterzug rollt durch eine weite Graslandschaft, die sich vor den kaukasischen Bergen entlangzieht. Am Steuer: Nurlan, der Lokführer. Tagein,

tagaus lenkt er seinen Zug durch einen dicht besiedelten Vorort Bakus, in dem die Schienen so dicht an die Häuser grenzen, dass Nurlan quasi durch die Vorzimmer und Gärten der Bewohner fährt. Auf seinem täglichen Weg passiert er teetrinkende Männer ebenso wie Frauen, die ihre Wäsche in den sanften Wind hängen. Sobald sich der Zug nähert, bläst der kleine Waisenjunge Aziz in eine Pfeife und die Bewohner des Vorortes bringen sich und ihre Habseligkeiten schnell in  Sicherheit. Doch das gelingt nicht immer. Nurlan hat schon so einiges von seiner Lokomotive gepflückt: Hühnerfedern, Spielzeugbälle oder auch einen traumhaft schönen, blauen Spitzen-BH.

base
Sonntag, 3. November 2019, 13:30 Uhr
Chuskit Priya Ramasubban
Indien 2018
ab 6 Jahren

Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ist dieser Film gratis

Chuskits grösster Traum? Endlich zur Schule zu gehen! Doch nach einem Sturz ist das Mädchen, das in einem abgelegenen Dorf im Himalaja lebt, querschnittgelähmt. Ans Bett gefesselt und von ihrem traditionsbewussten Grossvater gehütet, muss sie sich an ihr neues Leben gewöhnen. Ein Film voller Hoffnung, der sowohl die Spannungen zwischen den Generationen als auch die Kraft der Familie thematisiert.

Childrens’s Film Festival Seattle 2019: Winner Children’s Jury Award

base
Sonntag, 3. November 2019, 15:15 Uhr
God Exists, Her Name is Petrunya Teona Strugar Mitevska
Nordmazedonien, 2019

Petrunya lebt mit 31 noch bei ihren Eltern und sucht Arbeit. Auf dem Rückweg nach einem Vorstellungsgespräch, das für die junge Frau nicht nur erfolglos, sondern auch demütigend war, trifft sie auf die Dreikönigsprozession und folgt ihr zum Fluss, wo der Pope ein Holzkreuz ins eiskalte Wasser wirft; die harten Jungs sollen es retten. Ohne viel zu überlegen, springt Petrunya ins Wasser und schnappt sich das Kreuz. Der Skandal ist perfekt: Eine Frau hat gefälligst Männerregeln zu folgen.Dabei ist Petrunya alles andere als eine Frauenrechtlerin. Sie lässt nur einfach ihren gesunden Menschenverstand walten und redet so, wie sie empfindet.

Berlinale ‘19: Preis der ökumenischen Jury

Im Anschluss: Filmgespräch mit Regisseurin Teona Strugar Mitevska, Moderation Maria Helena Nyberg.

base
Sonntag, 3. November 2019, 18:00 Uhr
Los silencios Beatriz Seigner
Brasilien 2018

Los silencios ist zunächst eine naturalistische Betrachtung der Flüchtlingssituation in jener Region, in der Peru, Kolumbien und Brasilien aufeinandertreffen. Die Mutter Amparo trifft mit ihren Kindern Nuria und Fabio auf dem Amazonas-Eiland «Isla de la Fantasia» ein. Sie sind geflüchtet vor dem bewaffneten Konflikt in ihrer kolumbianischen Heimat, nachdem der Vater spurlos verschwunden war. Nuria stellt beim Kennenlernen ihres neuen Zuhauses fest, dass die BewohnerInnen nicht alleine sind. Es ist da noch eine andere Gemeinschaft, die ihrem Alltag nachgeht… Die Filmemacherin verbindet eine Mischung zwischen sozialem Realismus und fantastischem Traum, die Fernando Birri «magischen Realismus» genannt hat und schafft es auf sensible und bewegende Art, dem Übernatürlichen etwas selbstverständlich Natürliches einzuhauchen.

Gewinner Brazil Film Festival 2019

base
Sonntag, 3. November 2019, 19:45 Uhr
A Tale of Three Sisters Emin Alper
Türkei 2019

Die drei Schwestern Reyhan, Nurhan und Havva leben mit ihrem Vater in einem abgelegenen Dorf in Zentralanatolien. Eine nach der anderen wurde als Dienstmagd in die Stadt geschickt, doch alle kehren wieder zurück. Reyhan war bei ihrer Rückkehr schwanger und wurde vom Vater eilig mit dem Schafhirten Veysel verheiratet. Dieser begehrt in volltrunkenem Zustand gegen die Dorfältesten auf, was dramatische Folgen hat. 

In eindringlichen Bildern erzählt Emin Alper, der selbst in den anatolischen Bergen aufgewachsen ist, ein Märchen. Er thematisiert eine Gesellschaft, in der weder Frauen noch Männer eine Chance haben, den vorbestimmten Kreislauf zu durchbrechen, und lässt dennoch Raum für Hoffnung. 

Golden Tulip, Istanbul Film Festival 2019