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Mittwoch, 28. Oktober 2020, 14:00 Uhr
Horizon Beautiful
Stefan Jäger
Schweiz 2013, ab 8 Jahren

 

* Stimme von Admassu deutsch eingesprochen, Untertitel von Daniel von Aarburg deutsch eingesprochen.

Der erfolgreiche Schweizer CEO Franz Arnold kommt nach Addis Abeba für eine Kampagne, die Fussball als Inspiration für Hoffnung verkaufen soll. Für Admassu, den 12-jährigen Strassenjungen, scheint das ein Wink des Schicksals. Der Junge will dem «Big Boss» seine Ballkunst zeigen. Als Admassu mithört, wie ein paar Jugendliche die Entführung des Fussballbosses austüfteln, will er als Retter in der Not einspringen. Doch der Junge ist gezwungen, einen eigenen Plan zu machen: Er muss die Entführung nutzen und Franz befreien! Denn, wenn er ihm erstmal das Leben gerettet hat, wird der Boss ja gar nicht mehr anders können, als ihn aus Dankbarkeit mitzunehmen in den europäischen Fussballhimmel…

Dieser Film ist für Kinder und Jugendliche unter 18 GRATIS.
Bitte online ein Eintrittsbillett lösen — kein Verkauf vor Ort.

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Mittwoch, 28. Oktober 2020, 16:30 Uhr
It Must Be Heaven
Elia Suleiman
Palästina 2019

 

Elia Suleiman lebt in Nazareth allein in einem grossen Haus. Sein Nachbar kümmert sich rührend um Suleimans Zitronenbaum, allerdings heimst er darüber hinaus auch die Zitronen ein. Aber der Regisseur will ohnehin verreisen, um sein neues Filmprojekt anzupreisen… übrigens jenen Film, den sich der Zuschauer gerade ansieht. Er bereist Paris und New York, beobachtet das dortige Treiben, und dennoch: Seine Herkunft folgt ihm wie ein Schatten. Zehn Jahre sind seit seinem letzten Film vergangen, doch mit seinem neusten Werk ist der Regisseur Elia Suleiman bereits wieder im Wettbewerb des Filmfestivals Cannes angetreten. Diesmal richtet er seinen politischen Blick über die Grenzen seiner Heimat hinaus — und erkennt, wie er in Interviews sagt, dass die Welt im Grunde ein «Mikrokosmos Palästinas» ist. Allerorts gewinnt das Absurde die Oberhand. So wird Suleiman zum stummen, staunenden Beobachter und gerade daher rührt auch die Komik des Films.

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Mittwoch, 28. Oktober 2020, 19:30 Uhr
The Perfect Candidate
Haifaa Al Mansour
Saudi-Arabien 2019

 

Die junge saudi-arabische Ärztin Maryam hat genug. Ihre Reiseerlaubnis wurde wieder einmal nicht verlängert, und die Zufahrtsstrasse zu ihrer Klinik ist auch nach Jahren noch nicht asphaltiert. Maryam ist nicht mehr bereit, die miserablen Zustände rund um das Krankenhaus und ihre beschränkten Möglichkeiten als Frau zu akzeptieren. Wenn niemand für eine Veränderung sorgt, dann muss sie es eben selbst in die Hand nehmen. Empört und entschlossen zugleich, lässt sich Maryam als erste weibliche Kandidatin für den Stadtrat aufstellen. Eine Überraschung — nicht nur für den langjährigen männlichen Amtsinhaber, sondern auch für ihre eigene Familie.

Regisseurin Al Mansour schrieb bereits mit Wadjda Filmgeschichte, als erster komplett in Saudi-Arabien produzierter Langfilm und erste Oscar-Einreichung.

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Donnerstag, 29. Oktober 2020, 09:30 Uhr
Contradict
Peter Guyer, Thomas Burkhalter
Schweiz 2020
DOC

 

Zwei Freunde sammeln in den Strassen Accras Geld für Amerika: Spass, politische Provokation oder Prophezeiung? Zwei Schweizer Filmemacher gehen diesen Fragen gemeinsam mit sechs Musikerinnen und Musikern aus Ghana auf den Grund: M3nsa, Wanlov The Kubolor, Adomaa, Worlasi, Akan, Mutombo Da Poet and Poetra Asantewa haben für Contradict eigens neue Songs geschrieben und Videoclips produziert. Contradict zeigt diese neue Generation von Musikerinnen und Musikern, die auch die postkolonialen Kämpfe ihrer Eltern und Grosseltern mit neuen Mitteln fortführt. In ihrer Musik fordert sie eine neue Rolle für Afrika in der heutigen Welt, stärkt das Selbstbewusstsein der Frauen, bekämpft den Plastikwahn und lehrt ihre Altersgenossen Selbstakzeptanz, Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl.

→ Im Anschluss Filmgespräch mit Thomas Burkhalter,
Moderation Daniel von Aarburg.

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Donnerstag, 29. Oktober 2020, 13:00 Uhr
Al-Shafaq —
Wenn der Himmel sich spaltet
Esen Işik
Schweiz 2019

 

Die Familie Kara aus Zürich wird durch den strenggläubigen Vater Abdullah dominiert. Emine, die Mutter, versucht das Regime ihres Mannes auszugleichen. Während ihr ältester Sohn Kadir und ihre Tochter Elif ihren Platz in der türkischen Familie wie auch der westlichen Welt gefunden haben, kämpft ihr jüngster Sohn Burak mit der fehlenden Anerkennung seines Vaters und seiner Suche nach einer Identität zwischen den Welten. Als Burak den Koran in das Zentrum seiner Weltanschauung stellt merken Abdullah und Emine zu spät, dass Burak ihnen bereits entglitten und auf dem Weg in den heiligen Krieg ist. Der Vater macht sich auf im türkischsyrischen Grenzgebiet seinen Sohn zu suchen. Zwischen Orient und Okzident schenkt ihm die schicksalshafte Begegnung mit dem kurdischen Jungen Malik eine zweite Chance.

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Donnerstag, 29. Oktober 2020, 15:50 Uhr
Los Lobos
Samuel Kishi Leopo
Mexico 2020

 

Sie träumen von Disneyland, aber nachdem die Brüder Max und Leo von Mexiko in die USA emigriert sind, müssen sie zunächst einmal in ihrer neuen Heimat ankommen. Und sie müssen sich an die sieben Regeln halten, die ihre Mutter ihnen auferlegt hat. Während die Mutter sich auf Jobsuche begibt, bleiben die beiden Brüder tagsüber alleine zuhause in der spärlich eingerichteten Wohnung und lassen ihrer Fantasie freien Lauf.

Sehr stimmungsvoll, aufrüttelnd und doch voller Hoffnung, basierend auf den Kindheitserinnerungen des Regisseurs.

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Donnerstag, 29. Oktober 2020, 18:15 Uhr
Der Konzern-Report
Verein Konzernverantwortungsinitiative
Schweiz 2020
DOC

 

Der Film lässt Menschen auf zwei Kontinenten zu Wort kommen, die durch Schweizer Konzerne geschädigt werden. Dick Marty und weitere Stimmen aus dem In- und Ausland erklären, warum sie klare Regeln verlangen, damit Konzerne für Verfehlungen geradestehen müssen.

Der Dokumentarfilm wurde von der Konzernverantwortungsinitiative produziert. Diese fordert von Konzernen, die Trinkwasser verseuchen oder ganze Landstriche zerstören, dass sie dafür geradestehen müssen. Die Volksinitiative kommt am 29. November 2020 zur Abstimmung. → konzern-initiative.ch

→ Dieser Film wird vom Claro Laden Thusis gesponsort. Im Anschluss Filmgespräch mit Ursina Mayor von → Public Eye, Moderation Barbara Hirsbrunner.

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Donnerstag, 29. Oktober 2020, 21:10 Uhr
Have a Nice Day
Liu Jian
China 2017
ANIMATIONSFILM

 

Xiao braucht dringend Geld für die Schönheitsoperation seiner Freundin, also klaut er eine Tasche voller Geld. Nur blöd, dass das Geld seinem Boss Onkel Lui gehört. Bekannt für seinen sarkastischen Humor hört da bei ihm der Spass auf. “Roh oder gekocht” will Mr Skinny bloss wissen und macht sich auf die Verfolgung des flüchtigen Kuriers, der rasch nicht nur dessen heissen Atem im Nacken spürt, sondern dunkle Gestalten der Unterwelt auf seinen Fersen weiss. In einer atemlosen Nacht wechselt die Tasche voller Hoffnung rasch seine Besitzer und lässt Träume aufgehen und wieder zerplatzen. Zensiert in China und Frankreich ist der Neo-Noir Film Have a Nice Day ein seltenes politisches Animationskunstwerk des Regisseurs Liu Jian. In Eigenregie geschrieben und gezeichnet, zeigt uns der grosse Malermeister sein China im Neonlicht des Kapitalismus, der das Reich der Mitte über Nacht auf den Kopf gestellt hat.

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Freitag, 30. Oktober 2020, 09:30 Uhr
There Is No Evil
Mohammad Rasoulof
Iran 2020

 

Heschmat ist ein vorbildlicher Ehemann und Vater, der seinem Alltag nachgeht und doch Tabletten zum Einschlafen benötigt. Der junge Rekrut Pouya kann sich nicht vorstellen, einen anderen Menschen zu töten; er bekommt den Befehl, genau das zu tun. Javad ahnt nicht, dass sein Heiratsantrag nicht die einzige Überraschung für seine Geliebte an ihrem Geburtstag bleiben wird. Bahram ist Arzt, darf aber nicht praktizieren. Als seine Nichte ihn besucht, beschliesst er, ihr den Grund für sein Aussenseiterdasein zu offenbaren. Die vier unabhängig voneinander erzählten Episoden, mit denen There Is No Evil komponiert ist, sind Variationen über die moralische Kraft.

Der Filmemacher Mohammad Rasoulof (Men of Integrity) fragt danach, bis zu welchem Grad individuelle Freiheit unter einem despotischen Regime und scheinbar unentrinnbaren Bedrohungen möglich ist.

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Freitag, 30. Oktober 2020, 13:10 Uhr
Balloon
Pema Tseden
China 2019

 

Weit weg vom städtischen Trubel auf dem tibetischen Hochland führen Darje und Drolkar mit ihren drei Söhnen und dem Grossvater ein friedliches und einfaches Leben. Ein Kondom löst eine Reihe von peinlichen Situationen aus, durchbricht das harmonische Alltagsleben und stellt schliesslich die Familie vor ein Dilemma. Was zählt mehr im Kreislauf von Leben und Tod — die Seele oder die Wirklichkeit?

Balloon erkundet das Verhältnis zwischen Realität und Seele. Das tibetische Volk glaubt an die Wiedergeburt, dass nur das Fleisch vergeht, während die Seele weiterlebt. So prallt der buddhistische Glaube mit der Realität der modernen Gesellschaft zusammen, und sie werden gezwungen, eine Wahl zu treffen.

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Freitag, 30. Oktober 2020, 16:10 Uhr
The Wall of Shadows
Eliza Kubarska
Nepal 2020

 

Als eine Sherpa-Familie von einer Gruppe Bergsteiger angefragt wird, einen Treck über die bisher unbezwungene Ostwand des imposanten Kumbhakarna in Nepal anzuführen, steht sie vor einem Dilemma. Der Gipfel ist nicht nur anspruchsvoller als der Mount Everest, sondern er gilt in der lokalen Kirant-Religion als heiliger Berg, der nicht bestiegen werden darf. Der Vater möchte mit der Expedition das nötige Geld für die Ausbildung seines Sohnes verdienen. Doch die Mutter, eine kämpferische Frau, ist dagegen den Körper Gottes zu besteigen. Um ihrem Sohn den Traum, Arzt zu werden, zu ermöglichen, willigt sie schliesslich ein. Die Regisseurin Eliza Kubarska begleitet die Expedition und zeigt wie die Familie versucht, dem Druck, die Besteigung zu ermöglichen, den extremen Bedingungen und ihren religiösen Überzeugungen gerecht zu werden.

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Freitag, 30. Oktober 2020, 18:50 Uhr
El robo del siglo
Ariel Winograd
Argentinien 2020

 

«Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?»
fragte einst Bertolt Brecht.

2006 hecken Ganoven den «perfekten» Plan für den Banküberfall auf die Banco Rio aus — er ist in die Geschichte eingegangen als einer der grössten Banküberfälle überhaupt. Nun wurde er verfilmt mit Diego Peretti (Un amor, Iniciales) und Guillermo Francella (El secreto de sus ojos). Der Film hat in Argentinien in wenigen Wochen über 2 Millionen ZuschauerInnen ins Kino gelockt. Vergnüglich inszeniert und spannend bis zum Schluss.

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Freitag, 30. Oktober 2020, 21:50 Uhr
Ema y Gastón
Pablo Larraín
Chile 2019

 

Ema y Gastón ist ein Film, wie man ihn nicht alle Tage zu sehen bekommt, ein Körper-Trip aus dem chilenischen Valparaíso und ein Bewegungsspektakel. Ema ist die Frau von Gastón. Die beiden hatten Polo adoptiert, einen Knaben kolumbianischer Herkunft. Während 10 Monaten lebte er bei ihnen. Ema tanzt und Choreograf Gastón begleitet die experimentierfreudige Tanztruppe, die alle möglichen Orte der Stadt in Beschlag nimmt. Mit Polo waren Ema und Gastón überfordert. Am Ende auch mit einander. Sie haben den Buben der Adoptivbehörde zurückgegeben, und jetzt plagt Ema das Verlangen nach ihm.

Der jüngste Spielfilm von Pablo Larraín ist eine Wucht, er erzählt nicht einfach eine weitere Liebesgeschichte, nein: Er taucht ein in ein Bilder-, Klang- und Bewegungsmeer des Liebens und zieht uns mit in jenen Sog, der Liebe heisst und dem viel Unberechenbares und Unerklärliches innewohnt.

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Samstag, 31. Oktober 2020, 09:30 Uhr
Mankiller
Valerie Red-Horse Mohl, Gale Anne Hurd
USA 2017
DOC

 

Dies ist die Geschichte einer US-amerikanischen Heldin. Eine, die sich neben den Grossen wie Robert F. Kennedy, Harriet Tubman und Martin Luther King Jr. stellen kann. Eine, die sich demütig den Widrigkeiten widersetzte und unüberwindbare Hindernisse überwand, um Ungerechtigkeiten zu bekämpfen und den Stimmlosen eine Stimme gab. Und doch kennen nur wenige ihren Namen. Dies ist die Geschichte einer Legende, Wilma Mankiller, die den grassierenden Sexismus und die persönlichen Herausforderungen überwunden hat, um 1985 als erste Chefin der Cherokee Nation anzutreten.

Das Dokumentarfilmteam von Gale Anne Hurd und Valerie Red-Horse Mohl untersuchen für ihren dritten und wichtigsten Film das Erbe der beeindruckenden Wilma Mankiller.

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Samstag, 31. Oktober 2020, 12:00 Uhr
Canción sin nombre
Melina León
Peru 2019

 

Es sind die 1980er Jahre, während des Guerillakrieges in Peru. Jeden Tag verlassen Georgina und Leo ihre kleine Hütte, um in Lima zu arbeiten. Er als Verladearbeiter, sie als Verkäuferin von Gemüse. In den letzten Monaten ihrer Schwangerschaft erfährt Georgina von einer Klinik, die schwangeren Frauen kostenlose Behandlung anbietet. Sie wird dort betreut, und die Entbindung findet statt, aber Georgina wird ihr Kind nie sehen. Pedro, ein junger Journalist, wird der Einzige sein, der ihr bei der Suche nach ihrem Kind hilft. Mehr als das Erzählen von Georginas Geschichte wollte die Filmemacherin Melina León, dass die Zuschauenden die Trauer der Heldin und das Elend des Quechua Volkes nachempfinden. Unter der Verwendung eines fast quadratischen 1.85er Cadres, in Schwarz/Weiss gehalten, hat sie mit ihrem Kameramann Inti Briones an Ästhetik und Bild gefeilt. Schlicht und grossartig.

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Samstag, 31. Oktober 2020, 14:45 Uhr
Notre-Dame du Nil
Atiq Rahimi
Ruanda 2019

 

Notre-Dame du Nil ist ein typisches katholisches Internat. Hier werden Mädchen durch eisern christliche Disziplin auf häusliche Aufgaben getrimmt: Putzen, Wäsche waschen, die Umgebung pflegen – insbesondere die Statue der Jungfrau Maria, der Schutzherrin der Schule. Die Mehrheit sind Hutu, doch die Mutter Oberin lässt auch eine Quote junger Tutsi Mädchen wie Virginia und Veronica zu. Wenn die Mädchen aus den Ferien zurückkehren, bringen sie Geschenke mit, vor allem aber die Feindseligkeit gegenüber den Tutsi, die sich im Land bereits breitmacht. Eines Tages beschädigt Gloriosa die Marien-Statue beim Versuch, ihr eine «Hutu»-Nase zu geben. Um sich selber zu schützen, gibt sie den Tutsi die Schuld.

Im Anschluss Filmgespräch mit der Buchautorin Scholastique Mukasonga, Moderation Ruedi Küng. Das Filmgespräch müssen wir leider absagen! Als Alternative wird eine Einführung von Scholastique Mukasonga eingespielt.

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Samstag, 31. Oktober 2020, 18:30 Uhr
Lunana — A Yak in the Classroom
Pawo Choyning Dorji
Bhutan 2020

 

Ein Spielfilm aus Bhutan, mit LaiendarstellerInnen auf 3’400 m ü.M. gedreht, die dort die abgelegenste Schule der Welt besuchen. Ein junger Lehrer, der aus der Stadt in die Schule in Lunana geschickt wird, macht sich wenig motiviert auf den langen Weg durch die irre Bergwelt. Vor Ort trifft er auf eine Gemeinschaft, die ihn mit grösstem Respekt betrachtet — nur ein Lehrer könne «die Zukunft der Kinder» berühren, so die gängige Meinung dort. Nach und nach lernt Ugyen mehr über seinen Beruf, als es ihm seine Ausbildung zu vermitteln vermochte.

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Samstag, 31. Oktober 2020, 21:30 Uhr
Norwegian Wood — Noruwei no mori
Tran Anh Hung
Japan 2010

 

Toru Watanabe ist ein ruhiger junger Mann in den späten 1960er Jahren der Studentenrevolten in Tokyo. Sein Leben gerät nach dem Verlust seines besten Freunds Kizuki, der sich aus unerklärlichen Gründen das Leben genommen hat, in Aufruhr. Toru tritt in eine Tokyoter Universität ein, um seinem bisherigen Leben zu entfliehen. Durch Zufall trifft erbei einem Spaziergang Kizukis Ex-Freundin Naoko, und sie kommen einander näher. Das Drehbuch basiert auf dem Roman Naokos Lächeln von Kultautor Haruki Murakami. Die Musik des Films stammt von dem Radiohead-Mitglied Jonny Greenwood sowie von der deutschen Band Can. Ausserdem spielt der Titel «Norwegian Wood» der Beatles eine wichtige Rolle. Diese Musik ist bereits im Roman der Anlass zur Erinnerung an die Ereignisse in den 60er Jahren und gab die Vorlage zum Originaltitel des Films.

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Sonntag, 1. November 2020, 09:30 Uhr
You Will Die At 20
Amjad Abu Alala
Sudan 2019

 

Muzamil kommt zur Welt, seine Mutter Sakina holt den Segen des Imams. Es ist ein Festtag, aber als das Neugeborene gesegnet werden soll, bricht ein Derwisch zusammen und sagt: «Zwanzig.» Muzamil wird während seiner gesamten Kindheit und Jugend mit dieser Zahl leben müssen, die als Frist interpretiert wird, die ihm gewährt ist. Als ob das noch nicht genug wäre, muss er auch noch das Gehänsel der Kinder in seinem Alter ertragen, während seine Mutter zu Hause Striche aneinanderreiht, um die Tage zu zählen. You Will Die at 20 ist faszinierend in seinen Bildkompositionen, den warmen Farben, den Aufnahmen, in denen das Chiaroscuro in Muzamils Haus mit den traumhaften Sequenzen der kegelförmigen Heiligtümer kontrastiert.

Der erste Film aus dem Sudan seit 40 Jahren — und was für einer!

Mit einer Einführung über den Sudan von Ruedi Küng. Die Einführung von Ruedi Küng müssen wir leider absagen!

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Sonntag, 1. November 2020, 12:30 Uhr
Einfach gut leben
Margaux Missika, Yuval Orr
Frankreich 2018
DOC

 

Stellen Sie sich eine Welt vor, in der jeder von uns jeden Monat einen Geldbetrag erhält. Ein bedingungsloses Grundeinkommen, über dessen Verwendung keine Rechenschaft abgelegt werden muss. Würden Sie Ihre Arbeit niederlegen? Würde das Ihr Leben verändern? Überall in der Welt lassen sich auf beiden Seiten des politischen Spektrums Befürworter und Kritiker des Grundeinkommens finden, obwohl dessen wirkliche Auswirkungen noch verkannt werden.

Einfach gut leben ist eine 6-teilige Doku-Reihe, die anhand des Grundeinkommens unsere Beziehung zu Arbeit und Geld hinterfragt.

Einfach gut leben kann auch online als Web-Doku besucht werden: → earn-a-living.com

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Sonntag, 1. November 2020, 15:00 Uhr
The Letter
Maia Lekow
Kenia 2020
DOC

 

Karisas Stadtleben wird unterbrochen, als seine Oma als Hexe gebrandmarkt wird und eine Morddrohung erhält. So kehrt er in sein Heimatdorf zurück, um Nachforschungen zu machen. Während Karisa zwischen seinen umstrittenen Tanten und Onkeln navigiert, muss seine liebenswürdige und furchtlose Grossmutter die unmittelbare Gefahr der Anschuldigungen überwinden. Vergangene Traditionen verstricken sich mit dem neu auferlegten Einfluss westlicher Werte und Religion. Diese beeinflussen mit einer chaotischen Mischung im Dorf das universelle Thema, wie Land geteilt wird, wenn ein ältester stirbt. Doch die verkannte Macht der Frauen sowie die Widerstandsfähigkeit der Familie und Gemeinschaft übertrumpft die wachsende Bedrohung der Gier und Entfremdung zwischen den Generationen.

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Sonntag, 1. November 2020, 17:30 Uhr
Nuestras madres
César Díaz
Guatemala 2019

 

Guatemala war während dreissig Jahren ein Land im Bürgerkrieg. Ernesto ist ein junger Forensiker, der heute hilft, Menschen zu identifizieren, die in jener Zeit verschwunden sind.

Eines Tages bittet ihn eine ältere Frau, in ihrem Dorf ein Grundstück zu durchsuchen, auf dem sie die Überreste ihres Mannes wähnt. Dieser war vor vielen Jahren nach einem Militärangriff verschwunden. Auf dem Foto, das sie ihm zeigt, glaubt Ernesto bei einer der Figuren die Züge seines Vaters zu erkennen, der ebenfalls verschwunden ist und über den seine Mutter nie spricht. Ernesto macht sich auf den Weg.

Nuestras Madres ist ein zurückhaltender Film. Unprätentiös gestaltet César Díaz seine Erzählung, und gerade daraus zieht der Film seine emotionale Kraft und seine stille und würdevolle Schönheit.

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Sonntag, 1. November 2020, 20:00 Uhr
Die Adern der Welt
Byambasuren Davaa
Mongolei 2020

 

In der mongolischen Steppe lebt der 12-jährige Amra mit seiner Mutter Zaya, seinem Vater Erdene und seiner kleinen Schwester Altaa ein traditionelles Nomadenleben. Während sich Zaya um die Ziegenherde kümmert und Erdene als Mechaniker und durch den Verkauf von Käse auf dem lokalen Markt sein Geld verdient, träumt Amra einen ganz anderen Traum: Er will ins Fernsehen und bei der Show Mongolia’s Got Talent auftreten. Doch das friedliche und ursprüngliche Leben der Familie wird durch das Eindringen internationaler Bergbauunternehmen bedroht, die den Lebensraum der Nomaden rücksichtslos zerstören.

Regisseurin und Drehbuchautorin Byambasuren Davaa feiert mit Die Adern der Welt ihr Spielfilmdebüt, einer berührenden, generationenübergreifenden und bildgewaltigen Familiengeschichte.

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Mittwoch, 28. Oktober 2020, 00:00 Uhr
Chinese Portrait
Xiaoshuai Wang
China 2018
DOC

 

Chinese Portrait untersucht den aktuellen Zustand Chinas und nimmt das Publikum mit auf eine Reise, um die Komplexität des Landes durch den Werdegang einer Familie zu entdecken. Wang spürt den Bewegungen seiner Vorfahren sowohl väterlicher- als auch mütterlicherseits nach und verfolgt die Geschichte einer gewöhnlichen chinesischen Familie im Laufe des turbulenten letzten Jahrhunderts. Er stellt uns Menschen aus allen Lebensbereichen vor: von Pekings Angestellten, die sich unermüdlich in der Stadt abrackern, bis hin zu ländlichen ethnischen Minderheiten, die seit Generationen nach den gleichen Bräuchen leben.

Dieser Film wird in einer Endlosprojektion im Schaufenster vis à vis des Kino Raetia Eingangs gezeigt.