Dienstag, 28. Oktober 2025, 13:30 Uhr
Traces of Responsibility
Anja Reiss, Jann Anderegg, Schweiz 2024, interative DOC, D,OV/d, 110’
Beim Völkermord an den Tutsi in Ruanda 1994 wurden innerhalb von 100 Tagen fast eine Million Menschen getötet. Die meisten wurden mit Macheten massakriert, angestachelt durch Kriegspropaganda von Politikern und Medien. An Orten, an denen heute der Gräueltaten gedacht wird, erzählen Überlebende des Völkermords an den Tutsi von 1994 ihre Geschichten. Sie zeigen, wie Täter:innen und Opfer einen Weg gefunden haben, weiterhin im selben Land zusammenzuleben.
Das interaktive Roadmovie folgt den Spuren eines verurteilten Kriegsverbrechers mit Verstrickungen in die Schweiz. Auf einer Reise durch das heutige Ruanda bestimmt das Publikum selbst, wie tief es in die Geschichte eintauchen möchte.
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Dienstag, 28. Oktober 2025, 15:45 Uhr
The Landscape and the Fury
Nicole Vögele, Bosnien, Schweiz 2024, DOC, OV/d,f, 140’
Ravnice, am nordwestlichen Zipfel Bosniens. Würde hier nicht die grüne Grenze zu Kroatien und somit die Aussengrenze der EU verlaufen, wäre es eine der unaufgeregtesten Gegenden der Welt. Die Idylle dieser unsichtbar versehrten Landschaft trügt. Denn hier kreuzen sich die Wege von Migrant:innen aus Afghanistan, Syrien, dem Irak, Burundi und Einheimischen, deren Narben des Krieges aus den 90er-Jahren sich mit den Schicksalen der Flüchtenden von heute verbinden.
Mehrere Jahre hat die Schweizer Regisseurin Nicole Vögele über die Grenzregion recherchiert und berichtet.
Das Ergebnis ist ein tief in der Erde verankerter Film, ein Kaleidoskop aus Landschaft und Wahn und ein Porträt menschlicher Resilienz und Wärme.
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Dienstag, 28. Oktober 2025, 18:15 Uhr
Grönland – alles wird anders
Gian Suhner, Schweiz 2024, DOC, OV/d, 50’
Rasant schmelzende Eismassen, boomender Tourismus, wachsende Müllberge, Wege zu einer indigenen Identität – und eine Weltlage, die die Insel wie nie zuvor ins Zentrum des Interesses rückt. Der Wandel von Grönland/Kalaallit Nunaat ist heftig, ungestüm und widersprüchlich. Doch wie sehen das die Menschen dort? Und was lernen wir von Grönland als Spiegel der Welt, in der wir leben?
2023 und 2024 war Gian Suhner mit einem Filmteam in Grönland unterwegs und produzierte gemeinsam mit dem Museum ALPS eine filmische Ausstellung, welche davon erzählt, wie die Menschen die Dilemmas und Widersprüche unserer Zeit erleben und die Zukunft ihres Landes zu gestalten versuchen.
→ Im Anschluss Filmgespräch mit Regisseur Gian Suhner, Moderation Daniel von Aarbug.
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Dienstag, 28. Oktober 2025, 20:30 Uhr
Ernest Cole: Lost and Found
Raoul Peck, Südafrika, Frankreich 2024, DOC, E/d,f, 106’
Die Bilder des Fotografen Ernest Cole gingen Ende der 60er Jahre um die Welt. Im bahnbrechenden Fotoband «House of Bondage» hielt der Südafrikaner als Erster den Alltag der Apartheid fest und schrieb damit Geschichte. Doch sein eigenes Schicksal geriet aus dem Blickfeld: Ernest Cole musste ins Exil und dokumentierte fortan – kaum beachtet – die Rassendiskriminierung in den USA. Vor wenigen Jahren tauchten 60’000 verschollen gemeinte Negative in einem schwedischen Banksafe auf, worauf Raoul Peck sich an die Arbeit machte, um uns die beeindruckenden Fotografien eines beinah vergessenen Ausnahmetalents zu präsentieren.
Raoul Peck hebt in einer packenden Collage eine vergessene Persönlichkeit aus den Trümmern der Geschichte und gewinnt damit den Preis für den besten Dokumentarfilm in Cannes.
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Mittwoch, 29. Oktober 2025, 13:30 Uhr
Raíz
Franco Garcia Becerra, Chile, Peru 2024, ab 7 Jahren, OV,D*/d, 83’
Feliciano, ein 8-jähriger Alpaka-Hirte, lebt in einem abgelegen Dorf in den Anden. Seine besten Freunde sind das junge Alpaka Ronaldo und der alte Hund Rambo. Als sich Peru die Chance der Qualifikation für die Fussballweltmeisterschaft bietet, ist Feliciano begeistert, denn Fussball ist seine grosse Leidenschaft. Doch seine Welt wird bedroht, als ein Bergbauunternehmen es in Kauf nimmt, das Wasser zu vergiften, das Ökosystem zu zerstören und die Zukunft seiner Gemeinschaft zu gefährden. Die Behörden ignorieren alle Hilferufe, Feliciano und das Dorf sind auf sich allein gestellt. Also entschliessen Felicianos Familie und die Dorfgemeinschaft, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.
→ Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren gratis.
*Deutsch eingesprochen exklusiv für die Weltfilmtage von Arturo Arigoni.
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Mittwoch, 29. Oktober 2025, 15:15 Uhr
The Village Next to Paradise
Mo Harawe, Somalia 2024, OV/d,f, 133’
Im windigen Dorf «Paradies» trotzt eine kleine Patchworkfamilie den Herausforderungen des Alltags. Der Vater lebt von Gelegenheitsjobs, während seine frisch geschiedene Schwester von einer eigenen Schneiderei träumt.
Als der kleine Cigaal eines Tages vor der geschlossenen Schule steht, werden die beiden erfinderisch, um ihm dennoch eine gute Bildung zu ermöglichen. Kein leichtes Unterfangen im instabilen Somalia, doch die familiären Bande festigen sich.
Die Erzählung entfaltet mit visueller Kraft und schalkhafter Note ein authentisches Bild vom Leben am Horn von Afrika. Zurecht wurde der Film in Cannes für seinen poetischen Realismus gefeiert.
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Mittwoch, 29. Oktober 2025, 17:45 Uhr
Avant il n’y avait rien
Yvann Yagchi, Palästina, Schweiz 2024, DOC, OV/d,f, 71’
Der Schweizer Filmemacher Yvann Yagchi palästinensischer Herkunft reist ins Westjordanland, um die Trennung von einem Jugendfreund, der zum jüdischen Siedler wurde, zu verstehen. Während er zu begreifen versucht, warum ihre Freundschaft angesichts der politischen Situation nicht gehalten hat, enthüllt er seine eigene tragische Familiengeschichte in Palästina.
Eine emotionale Erkundung von Freundschaft und Identität angesichts der Brutalität der Besatzung und ein Schrei nach dem Überleben der palästinensischen Kultur.
→ Im Anschluss Filmgespräch mit Regisseur Yvann Yagchi, Moderation Dani Hitzig.
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Mittwoch, 29. Oktober 2025, 19:45 Uhr
All That’s Left of You
Cherien Dabis, Palästina 2025, OV/d,f, 145’
Im besetzten Westjordanland schliesst sich der junge Noor 1988 einem Protest an, bei dem er schwer verletzt wird. Noors Mutter nimmt uns mit auf eine Reise durch mehrere Jahrzehnte und schildert die bewegende Geschichte ihrer Familie seit der Vertreibung aus Jaffa im Jahr 1948. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte bleibt die Hoffnung auf eine Rückkehr in das Haus in Jaffa eine Sehnsucht der verschiedenen Familienmitglieder, auch wenn ihr Leben sie immer weiter davon entfernt.
In ihrem dritten Spielfilm erzählt die palästinensisch-amerikanische Regisseurin und Schauspielerin Cherien Dabis ein zutiefst berührendes Familienepos, das zeigt, wie tief die Wurzeln heutiger Schlagzeilen liegen – und dass Versöhnung nur mit Menschlichkeit und gutem Willen möglich ist.
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Donnerstag, 30. Oktober 2025, 09:00 Uhr
Inside the Yellow Cocoon Shell
Thien An Paham, Vietnam 2023, OV/d,f, 178’
Saigon. Hochzeitsfilmer Thien sitzt mit Freunden bei Bier und Snacks; man diskutiert über den Sinn des Lebens, als jähes Getöse die Szene unterbricht: ein Verkehrsunfall, an dem Thiens Schwägerin mit ihrem kleinen Sohn beteiligt ist und den sie nicht überlebt. Nun muss Thien seinen verschwundenen Bruder Dao finden, den Vater des Neffen. Er begibt sich auf die Suche in seine einstige Heimat auf dem Land. Unterwegs begegnet er alten Erinnerungen, neuen Freund:innen – und wiederkehrenden Fragen nach der eigenen Zugehörigkeit.
Mit beobachtender Kamera in ruhigen Bildern erzählt, die zum Verweilen einladen, vergeht die Zeit fast zu schnell in diesem wundersamen Film, der in Cannes die Camera d’Or für das beste Spielfilmdebüt gewann.
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Donnerstag, 30. Oktober 2025, 12:15 Uhr
Reading Lolita in Tehran
Eran Riklis, Iran, Italien, Israel 2024, OV/d,f, 108’
Als die islamische Sittenpolizei willkürliche Razzien in Teheran durchführt und Fundamentalisten die Universitäten in Beschlag nehmen, versammelt die ehemalige Literaturprofessorin Azar Nafisi Mitte der 1990er Jahre heimlich sechs ihrer engagiertesten Studentinnen, um verbotene westliche Klassiker zu lesen. Wie die Heldinnen von Nabokov, F. Scott Fitzgerald, Henry James oder Jane Austen wagen die Frauen in Nafisis Wohnzimmer zu träumen, zu hoffen und zu lieben.
Der Film des israelischen Regisseurs ist die Verfilmung des autobiografischen Bestellers von Azar Nafisi. Der Film zeigt die bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit von Frauen im revolutionären Iran und die komplexen alltäglichen Herausforderungen, wenn Menschen politisch, moralisch und persönlich in ihrer Freiheit eingeschränkt werden.
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Donnerstag, 30. Oktober 2025, 14:15 Uhr
Manas
Marianna Brennand, Brasilien, Portugal 2023, OV/d, 104’
Tief im Amazonas-Regenwald wächst die 13-jährige Tielle mit Träumen auf, die von der Flucht ihrer älteren Schwester inspiriert sind, die angeblich ihrer Realität entkommen ist, indem sie auf den Lastkähnen, die in der Region verkehren, „einen guten Mann” gefunden hat.
Als sie älter wird, beginnen die Illusionen, an denen sie festhält, zu bröckeln und offenbaren eine Welt tief verwurzelter Ausbeutung und Misshandlung. Entschlossen, ihre jüngere Schwester zu beschützen und ihre Zukunft neu zu gestalten, wagt sie es, die Kräfte herauszufordern, die die Frauen in ihrer Gemeinschaft fesseln, um sich gegen das unterdrückerische System zu wehren, das ihre Familie und die Frauen in ihrer Gemeinschaft kontrolliert.
Eine ergreifende Erkundung von Widerstandsfähigkeit und Widerstand.
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Donnerstag, 30. Oktober 2025, 16:45 Uhr
Macht & Ohnmacht
Sven Rufer, Schweiz 2025, DOC, OV/d, 55’
Zwischen den Anden in Peru und dem Regenwald in Borneo liegen 18’000 Kilometer. Doch an beiden Orten kämpft die indigene Bevölkerung mit dem gleichen Problem: Schweizer Konzerne. Sie bauen Rohstoffe ab, zerstören die Umwelt, verletzen Menschenrechte und gefährden die Lebensgrundlagen. Die Menschen widersetzen sich den Eindringlingen und verteidigen ihre Heimat. Ihre Kraft liegt in der Gemeinschaft, die durch falsche Versprechen und perfide Taktiken der Konzerne unter Druck gerät. Doch Aufgeben ist keine Option.
→ Im Anschluss Filmgespräch mit Regisseur Sven Rufer, Moderation Flurina Badel.
→ Vor dem Film findet ab 16.00 Uhr der claro-Apéro im KinoBistro statt.
→ Diese Vorstellung wird vom claro Laden Thusis gesponsort.
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Donnerstag, 30. Oktober 2025, 19:00 Uhr
Pooja, Sir
Deepak Rauniyar, Nepal 2024, OV/d,f, 109’
2015 wurde der Süden von Nepal durch einen grossen Aufstand der dunkelhäutigen Madhesi erschüttert, einer ethnischen Minderheit, die auf den Strassen heftig gegen einen neuen Verfassungsentwurf protestierte, der ihre Rechte missachtete. Vor diesem Hintergrund siedelt Deepak Rauniyar seinen Spielfilm an: In der brütenden Sommerhitze wird die Detektivin Pooja in die Grenzregion geschickt, um dort einen Fall von Kindesentführung zu lösen. Weil einer der entführten Jungen der Sohn einflussreicher Eltern ist, liegt der Verdacht auf politische Motive nahe. Doch nach und nach kommt Pooja, die als weibliche und lesbische Polizistin gleich mehrfacher Diskriminierung ausgesetzt ist, einer anderen bitteren Wahrheit auf die Spur.
Mit dem Film hat Deepak Rauniyar einen ergreifenden Politkrimi geschrieben, der tief in der nepalesischen Realität verankert ist.
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Donnerstag, 30. Oktober 2025, 21:00 Uhr
Black Dog
Guan Hu, China, 2024, OV/d/f, 106’
China, 2008: Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis kehrt Lang in seine Heimatstadt, dem Provinzstädtchen Chixia am Rande der Wüste Gobi, zurück. Während sich das Land auf die Olympischen Sommerspiele in Bejing vorbereitet, nehmen die Behörden der Stadt die wachsende Zahl streunender Hunde ins Visier. Sie haben sich in den verlassenen Häusern eingenistet, Ruinen, die bald dem Fortschritt weichen müssen.
Auch Lang schliesst sich der Patrouille an, welche die Streuner einfangen soll. Als der wortkarge junge Mann dem besonders gefürchteten schwarzen Hund begegnet, für den die Behörden ein Kopfgeld ausgesetzt haben, schliessen die beiden Aussenseiter eine unerwartete Freundschaft.
Regisseur Guan Hu kreiert ein bildgewaltiges Werk zwischen Western und Neo-Noir, mit lakonischem Humor.
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Freitag, 31. Oktober 2025, 09:00 Uhr
Kokuho – The Master of Kabuki
Sang-il Lee, Japan 2025, OV/d,f, 174’
Nagasaki, 1964. Nach dem Tod seines Vaters, des Anführers einer Yakuza-Bande, wird der 14-jährige Kikuo unter die Fittiche eines berühmten Kabuki-Schauspielers genommen. Zusammen mit Shunsuke, dem einzigen Sohn des Schauspielers, beschliesst er, sich dieser traditionellen Form des Theaters zu widmen.
Über Jahrzehnte hinweg entwickeln sich die beiden jungen Männer gemeinsam weiter – von der Schauspielschule bis zu den grossen Bühnen – zwischen Skandalen und Ruhm, Bruderschaft und Verrat.
Regisseur Lee Sang-il hat mit seinem Spielfilm ein beeindruckendes, immersives Werk geschaffen, das uns in die Welt des Kabuki-Theaters entführt – ein echtes Kinospektakel!
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Freitag, 31. Oktober 2025, 12:15 Uhr
Confidente
Cagla Zencirci, Guillaume Giovanetti, Türkei 2025, OV/d,f, 76’
Die 40-jährige Sabiha verdient ihr Geld in einem Erotik-Callcenter, wo sie unter dem Pseudonym Arzu die Kunden möglichst lange in der Leitung halten soll. In ihrem Notizbuch notiert sie sich deshalb sorgfältig ihre Vorlieben, die Arbeit geht weit über die Erfüllung sexueller Wünsche hinaus. Eines Tages ruft ein ranghoher Politiker an und Arzu entlarvt ihn zufälligerweise. Als Istanbul von einem heftigen Erdbeben erschüttert wird, ruft ein verschütteter Teenager über die Rückruftaste an. Arzu fällt nur eine Lösung ein, um ihn zu retten. Sie macht einen Anruf, ohne zu ahnen, dass sie damit in ein politisches Komplott hineingezogen wird.
Ein spannendes Kammerspiel mit einer starken Frauenfigur, welche die Missstände einer korrupten und misogynen Gesellschaft aufdeckt.
→ Im Anschluss Filmgespräch mit Regisseurin Cagla Zencirci und Regisseur Guillaume Giovanetti, Moderation Mari Serrano
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Freitag, 31. Oktober 2025, 14:45 Uhr
Nawi
Apuu Mourine, Kevin Schmutzler, Toby Schmutzler, Vallentine Chelluget, Kenia 2024, ab 13 Jahren, OV/d, 104’
Nawi, ein entschlossenes, 13-jähriges Mädchen, wächst in einer ländlichen Gegend Kenias auf und träumt von der Highschool. Ihr Traum droht zu platzen, als sie erfährt, dass ihr Vater Eree plant, sie an einen viel älteren Mann für eine Ziegenherde zu verkaufen. Obwohl die Familie auf diese Mitgift angewiesen wäre, beschließt Nawi, sich von der Tradition abzuwenden und flieht in der Hochzeitsnacht.
Ein eindringlicher Film, basierend auf der Gewinnergeschichte eines landesweiten Schreibwettbewerbs und wahren Gegebenheiten, der die Geschichte eines mutigen Mädchens erzählt und damit wichtige Themen wie Widerstand, Hoffnung und Veränderung verkörpert.
→ Für Jugendliche unter 18 Jahren gratis.
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Freitag, 31. Oktober 2025, 16:45 Uhr
The Return of the Projectionist
Orkhan Aghazadeh, Aserbaidschan, Deutschland, Frankreich 2024, DOC, ab 14 Jahren, OV/d, 87’
In einem abgelegenen Dorf in den Talysch-Bergen zwischen Iran und Aserbaidschan staubt Samid seinen alten sowjetischen Filmprojektor ab. Nach dem schrecklichen Arbeitsunfall seines Sohnes träumt er davon, sein Dorf wieder vor der Leinwand zu versammeln. Doch er stößt auf ein Hindernis nach dem anderen, bis er einen unerwarteten Verbündeten findet: den fünfzig Jahre jüngeren Filmfan Ayaz. Gemeinsam müssen sie auf Hügel klettern und ein Signal finden, um eine Glühbirne zu bestellen, eine Leinwand bauen, alte Videorekorder schweißen, die Zensurkommission umgehen, während sie versuchen, sich nicht entmutigen zu lassen und das Kino und sein Licht zurück ins Dorf zu bringen.
→ Für Jugendliche unter 18 Jahren gratis.
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Freitag, 31. Oktober 2025, 18:30 Uhr
Focus «Afrikanische Literatur»
Eintritt frei
→ Programm-Änderung!
Meral Kureyshi musste leider absagen, da sie für den Schweizer Buchpreis nominiert ist und ihr Werk in diesem Rahmen präsentieren darf – wir wünschen viel Glück!
Stattdessen präsentieren Chudi Bürgi (langjährige Co-Leiterin von artlink) und Ruedi Küng (Afrika-Korrespondent von Radio SRF) afrikanische Literatur.
Sie laden uns ein auf eine literarische Reise und setzen sich mit den Schwierigkeiten auseinander, Literatur aus Afrika zu übersetzen, zu verbreiten und suchen die Antwort auf Fragen wie « Welche Literatur brauchen wir?» oder «Was heisst Kulturaustausch?»
→ Im Anschluss an die Lesung offeriert der Förderverein einen Apéro im KinoBistro.
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Freitag, 31. Oktober 2025, 21:00 Uhr
Black Box Diaries
Shiori Ito, Japan 2024, DOC, OV/d,f, 102’
Eigentlich wollte Shiori Ito Journalistin werden, um von anderen Menschen zu erzählen. Dann wurde sie selbst zu einer Geschichte. Als sie 2015 von einem älteren Kollegen vergewaltigt wird, beschliesst sie, gegen ihn vorzugehen, und prallt am japanischen Justizsystem ab. Sie kann nicht fassen, wie veraltet es ist und wie viele Hürden es aufweist. Schliesslich entscheidet sie sich, ihren Fall öffentlich zu machen. Die Kamera begleitete sie von ihrem 27. bis zum 33. Lebensjahr und zeigt eindrücklich die verschiedenen Stationen des Prozesses. Schnell wird deutlich, dass es sich nicht nur um einen einzelnen Fall handelt, sondern auch um den Kampf für eine Erneuerung des Justizsystems und gegen das Schweigen.
Black Box Diaries ist mehr als ein eindringlicher und emotionaler Dokumentarfilm, es ist ein mutiger Aufruf zum Handeln.
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Freitag, 31. Oktober 2025, 22:45 Uhr
On Becoming a Guinea Fowl
Rungano Nyoni, Sambia 2024, OV/d,f, 95’
Spätabends, auf dem Heimweg von einer Kostümparty, fährt Shula eine verlassene Strasse entlang und entdeckt ihren Onkel tot am Boden. Als die Vorbereitungen für die Beerdigungszeremonie anlaufen, bringen sie und ihre Cousinen nach und nach die verborgenen Geheimnisse der Familie ans Licht, während ihre Tanten diese lieber mit Onkel Fred begraben hätten.
Mit ihrem in Cannes prämierten Spielfilm, oszillierend zwischen Komödie und Sozialdrama, liefert Rungano Nyoni eine bitterböse Abrechnung mit den Lügen, die wir uns selbst erzählen, und sprengt dabei gleich mehrere Tabus.
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Samstag, 1. November 2025, 09:00 Uhr
Champions of the Golden Valley
Ben Sturgulewski, Afghanistan 2024, DOC, ab 14 Jahren, OV/d, 81’
Alishah Farhangs Traum, als erster sein Land im alpinen Skisport an den Olympischen Winterspielen zu vertreten, wird zu einer Mission, seine Passion in sein Heimatland zu bringen. Mit handgefertigten Holzskiern und gebrauchten Ausrüstungsgegenständen kommen junge Athleten aus rivalisierenden Dörfern zusammen, um an einem einzigartigen Rennen teilzunehmen. Die Veranstaltung wird zu einem starken Katalysator für Einheit und Hoffnung und zeigt, wie der Sport Gemeinschaften stärken, Kulturen vereinen und selbst die unerwartetsten Winkel der Welt erhellen kann.
Eine bewegende Geschichte darüber, dass Champions nicht nur durch Medaillen gemacht werden.
→ Für Jugendliche unter 18 Jahren gratis.
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Samstag, 1. November 2025, 10:45 Uhr
Hanami
Denis Fernandes, Kap Verde, Portugal, Schweiz 2024, OV/d,f, 96’
Auf einer abgelegenen Vulkaninsel, von der alle wegwollen, lernt Nana zu bleiben. Ihre Mutter Nia, die an einer mysteriösen Krankheit leidet, verlässt die Insel bald nach ihrer Geburt. Als Nana hohes Fieber bekommt und zur Behandlung an den Fuss eines Vulkans geschickt wird, begegnet sie einer Welt zwischen Traum und Wirklichkeit. Jahre später, als Nana ein Teenager ist, kehrt Nia zurück.
Hanami ist geboren aus der Verbindung von materiellen und immateriellen Elementen, Geschichten und Erfahrungen, die im Leben vieler Kapverdianer eine Rolle spielen. Oft träumen diejenigen, die gehen, von der Rückkehr, und die, die bleiben, träumen vom Weggehen. Hanamis Verbindung zu Japan will ebenso bedeutungsvoll wie spielerisch sein. Während die Welt, in der wir leben, durch Grenzen definiert ist, sind sie in diesem Film ätherisch.
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Samstag, 1. November 2025, 12:45 Uhr
The Legend of the Vagabond Queen of Lagos
The Agbajowo Collective, Nigeria, Deutschland 2024, OV/d, 101’
Jawu, eine junge Mutter, lebt in einem der schwimmenden Slums von Lagos. In einer Welt, in der Wohlstand über das Überleben entscheidet, stösst sie zufälligerweise auf eine Menge Blutgeld, das für ein Immobilienprojekt bestimmt ist, welches ihr Zuhause bedroht. Während sie von korrupten Regierungshandlungen und gewalttätigen Auftragskillern bedroht wird, muss sie sich entscheiden: Die hohe Geldsumme für ihre eigenen Träume nutzen und sich selbst retten oder sie als Waffe gegen die Unterdrücker einsetzen und ihre Gemeinschaft verteidigen.
Ein Film über die harte Realität der sogenannten Waterfront-Communities, deren Existenz durch die Gier von Politikern und Investoren bedroht ist.
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Samstag, 1. November 2025, 14:45 Uhr
Reinas
Klaudia Reynicke, Peru, Schweiz 2024, OV/d,f, 103’
Lima im Sommer 1992. Elena und ihre Mädchen Lucia und Aurora bereiten ihre Abreise von Peru, wo sich soziale und politische Unruhen breitmachen, in die USA vor. Mit widersprüchlichen Gefühlen blicken die drei ihrem Abschied entgegen – von ihrem Land, von Familie und Freund:innen und von Carlos, Vater und Ex-Ehemann. Der, ein charmanter Luftibus, hat sich schon lang kaum mehr blicken lassen. Nun, als das Reisedatum näher rückt, versucht er, sich seinen Töchtern wieder anzunähern…
Der autobiografisch inspirierte Film erzählt von Herausforderungen, vor denen Kinder und Eltern an einem Wendepunkt des Lebens stehen, von Befürchtungen und Hoffnungen, vom Bedürfnis nach Zugehörigkeit. Atmosphärisch dicht, emotional, voller Charme und Warmherzigkeit.
→ Im Anschluss Filmgespräch mit Regisseurin Klaudia Reynicke, Moderation Sabine Girsberger.
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Samstag, 1. November 2025, 17:45 Uhr
I, the Song
Dechen Roder, Bhutan 2024, OV/d,f, 113’
Das Leben der unauffälligen Lehrerin Nima gerät aus den Fugen, als ein kompromittierendes Video auftaucht, das eine Frau zeigt, die ihr ähnelt. Um ihre Unschuld zu beweisen, reist sie in den Süden Bhutans, um ihre Doppelgängerin aus dem Video zu suchen.
Dort angekommen, erfährt sie, dass ihre Doppelgängerin Meto Bhutan verlassen haben soll. Nima ist davon aber nicht überzeugt, genauso wie Metos Familie.
Als Nima beginnt, die Fragmente von Metos Leben zu entwirren, verstrickt sie sich in ein Netz der Ungewissheit und ihre Wut auf Meto verwandelt sich in Sorge. Sie erkennt, dass sie die Einzige ist, die Metos Verschwinden aufklären kann.
Ein Film über Ausbeutung, Musik, Identität, Liebe und eine Kultur auf der Schwelle zum digitalen Zeitalter.
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Samstag, 1. November 2025, 20:00 Uhr
Everybody loves Touda
Nabil Ayouch, Marokko 2024, OV/d,f, 103’
Touda träumt davon, eine anerkannte Sheikha zu werden, eine traditionelle marokkanische Künstlerin, die seit Generationen überlieferte, unzensierte Texte über Widerstand, Liebe und Emanzipation singt. Jeden Abend tritt sie in den Bars ihrer Provinzstadt unter den lüsternen Blicken der Männer auf, weil sie auf eine bessere Zukunft für sich und ihren Sohn hofft. Aber als alleinerziehende Mutter in einer patriarchal geprägten Gesellschaft hat sie es schwer. Als sie misshandelt, vergewaltigt und gedemütigt wird, beschliesst sie, alles hinter sich zu lassen und ihr Glück in Casablanca zu versuchen…
Untermalt von hypnotischer marokkanischer Musik zeichnet der französisch-marokkanische Regisseur Nabil Ayouch das Porträt einer lebenslustigen Frau, die mutig und unbeirrt für ihre Emanzipation kämpft.
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Samstag, 1. November 2025, 21:45 Uhr
The Shameless
Konstantin Bojanov, Indien, Schweiz 2024, ab 16 Jahren, OV/d,f, 115’
Renuka flieht mitten in der Nacht aus einem Bordell in Delhi, nimmt den Namen einer Hindu-Göttin an und taucht in einer nordindischen Gemeinschaft von Sexarbeiterinnen unter. Dort lernt sie die viel jüngere Devika kennen, die davon träumt, Rapperin zu werden. Sie ist aber verdammt dazu, als Prostituierte die Tradition ihrer Kaste weiterzuführen.
Zwischen Renuka und Devika wächst eine zärtliche aber verbotene Romanze – die Konflikte sind vorprogrammiert. Die beiden Frauen überwinden riesige Hürden und erbringen grosse Opfer auf ihrem Weg in die Freiheit.
Der spannungsgeladene Thriller zeigt Menschen an den Rändern der Gesellschaft und zeigt tiefe Einblicke in einen Teil der indischen Gesellschaft.
→ explizite Darstellung oder Erwähnung körperlicher, seelischer oder sexueller Gewalt
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Sonntag, 2. November 2025, 09:00 Uhr
Pavane for an Infant
Chong Keat Aun, Malaysia, Hong Kong 2024, DOC FICTION, OV/d,f, 117’
Im konservativen Malaysia ist die bloße Existenz einer Babyklappe nach wie vor ein Tabuthema. Sie wird als Wegbereiter moralischen Verfalls verurteilt und gebrandmarkt. Lai Sum, Fatimah, Kam und Nurul, engagierte Mitarbeiterinnen einer Babyklappe in Kuala Lumpur, navigieren durch ein Labyrinth gesellschaftlicher Widerstände, um Frauen aus allen sozialen Schichten und mit verschiedenen Hintergründen bei dieser schwierigen Entscheidung zu unterstützen.
Doch dann trifft Lai Sum das minderjährige Mädchen Siew Man, die eine Abtreibung in Erwägung zieht. Lai Sum versucht, ihr zu helfen, doch ihre gut gemeinte Intervention verstrickt beide ungewollt in die gefährlichen Strömungen theokratischer und patriarchalischer Kräfte, die ihr Schicksal zu bestimmen drohen.
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Sonntag, 2. November 2025, 11:15 Uhr
To Kill a Mongolian Horse
Xiaoxuan Jian, Mongolei 2024, OV/d,f, 97’
Saina versucht tagsüber, als Pferdehirt über die Runden zu kommen und für seine Familie zu sorgen, während er nachts in atemberaubenden Pferdeshows als majestätischer Ritter auftritt. Die Welt, in der Saina aufgewachsen ist – die Steppen der Inneren Mongolei – verändert sich dramatisch. Während er sich im Hinterland noch immer um seinen mürrischen Vater und die Pferde seiner Familie kümmert, suchen alle um ihn herum das bessere Leben in der Stadt. Auch Saina jongliert zwischen Tradition und Moderne, zwischen Stadt und Land, zwischen Vater und Ex-Frau mit Kind, und versucht, seinen Weg zu finden ohne seine Wurzeln zu verleugnen.
Donnernde Pferdehufe, elegante Akrobatik: ein intimes Porträt über Männlichkeit und Tradition in der Krise aus weiblicher Perspektive.
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Sonntag, 2. November 2025, 13:15 Uhr
Where the Wind Comes From
Amel Guellaty, Tunesien 2025, OV/d,f 99’
Die quirlige Alyssa und der zurückhaltende Mehdi, beide um die zwanzig, sind beste Freunde mit grossen Träumen: Sie will im Ausland durchstarten, er als Zeichner in Tunesien Fuss fassen. Als die beiden von einem Kunstwettbewerb erfahren, bei dem ein Atelieraufenthalt in Deutschland als Hauptpreis winkt, bekommen ihre Träume Flügel und sie begeben sich auf einen Roadtrip, der ihr Leben verändern könnte.
Mit spielerischer Leichtigkeit erzählt Amel Guellaty vom Elan einer Generation, die das enttäuschende Erbe des Arabischen Frühlings mit Fantasie, Humor und Improvisationstalent antritt. Es entsteht das Porträt einer aufgeschlossenen Jugend, die wie überall auf der Welt ihr eigenes Potenzial entdecken muss, das manchmal greifbar nah liegt.
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Sonntag, 2. November 2025, 15:15 Uhr
My Sunshine
Hiroshi Okuyama, Japan 2024, ab 14 Jahren, OV/d,f, 94’
Auf einer kleinen japanischen Insel dreht sich das Leben um den Wechsel der Jahreszeiten. Im Winter ist in der Schule Eishockey angesagt, aber Takuya ist davon nicht besonders begeistert. Sein eigentliches Interesse gilt Sakura, einem aufstrebenden Eiskunstlaufstar aus Tokio, für die er eine echte Faszination zu entwickeln beginnt.
Der Trainer und ehemalige Champion Arakawa erkennt das Potenzial von Takuya und beschliesst, ihn als Mentor zu unterstützen, um mit Sakura ein Duo für einen bevorstehenden Wettbewerb zu bilden. Während der Winter anhält, wachsen die Gefühle, und die beiden Kinder gehen eine harmonische Verbindung ein.
Doch auch der erste Schnee schmilzt irgendwann dahin…
→ Für Jugendliche unter 18 Jahren gratis.
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Sonntag, 2. November 2025, 17:00 Uhr
The Secret Agent – O Agente Secreto
Kleber Mendonca Filho, Brasilien, 2025, OV/d,f, 158’
Brasilien, 1977: Marcelo, Anfang 40, versucht in Recife einen Neuanfang. Inmitten der ausgelassenen Karnevalsfeiern zieht er in die malerische Hafenstadt, sieht seinen kleinen Sohn wieder und hofft, den Schatten seiner Vergangenheit hinter sich lassen zu können. Doch die vermeintliche Idylle trügt. Marcelo wird von Morddrohungen heimgesucht und fühlt sich zunehmend von seinen Nachbarn beobachtet. Als schließlich Agenten auftauchen, die ihn wegen „subversiver Aktivitäten“ verfolgen, erkennt er, dass auch Recife kein sicherer Ort für ihn ist. Die Gewalt des Militärregimes reicht weiter, als er je gedacht hätte.
Ein fesselnden Politthriller in ästhetischer Brillanz, der während der letzten Jahre des brasilianischen Militärregimes spielt.
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Sonntag, 2. November 2025, 19:45 Uhr
Riverboom
Claude Baechtold, Schweiz 2024, DOC, OV/d,f, 95’
Es ist das Jahr 2002, mitten in Afghanistan, kurz nach der amerikanischen Militärintervention.
Während die Medien weltweit ihre Aufmerksamkeit auf die Versprechungen der Pax Americana
in Kabul richten, begeben sich drei junge Reporter auf einen außergewöhnlichen Roadtrip, um das afghanische Volk kennenzulernen: Serge, ein arbeitssüchtiger Journalist, Paolo, ein fröhlicher und leichtsinniger Fotograf und Claude, ein schüchterner Typograf, der als Kameramann für das Westschweizer Fernsehen arbeitet und eigentlich nur widerwillig in das Abenteuer hineingezogen wird. Auf dem Basar von Kabul kauft Claude eine Videokamera, um diese verrückte Reise zu filmen, die sein Leben verändern wird … bevor er die Kassetten für zwanzig Jahre verliert.
Ein spannendes Roadmovie, eine tragikomische Dokumentation voller Humor und Selbstironie, ein Hochgefühl in Querformat!
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